Volltext: Nürnberger Schießmedaillen bis 1900

des drittan Buches, da er von dem Plasir der Gelehrten handelt, 
Erwehnung gethan haben, oder gar veranlalset worden leyn, ein 
besonders Capitel von solchen Gelehrten zu machen, welche zu ihrem 
Zeitvertreibe und zur Erholung nach der Scheibe zu schiesen gewohnt 
gewelsen. Mit eben dem Rechte, als er in dem Cap. von Gelehrten. 
welche sich auf verschielene Art eine Motion gemacht, von denen. 
welche den Ball geschlagen, oder sich im Fechten geübet, gelprochen, 
hätte er auch des Stahlschiesens Srwehnung thun können. Elenigstens 
— 
scharfes Gesicht und stete Faust hat, eben so wol und vielleicht noch 
besser rechtfertigen, als was er von solchen, die das Spielen geliebt, 
zur Lust handwerke gelernet, sich in der Musick geübet, an Gärten 
oder an Thieren ihre Lust gehabt haben, beybringet. Schützen- 
geselsschaften sind von grossen herren geliebt und geehret worden; 
und es bringet einem Gelehrten keinen Nachtheil, wenn er lich auch 
darinnen befindet. So nothwendig ihm die Erholung von ernsthaften 
und mühlsamen Arbeiten ist: so frey muß ihm die Mahl darinnen 
bleiben, welche er nach seiner übrigen Peigung, wo sie nur auf nichts 
unerlaubtes und unerbares gehet, nach seinem Temperamente, Erziehung. 
fFähigkeit und andern Umständen lelbst einrichten darf. 
Diesen Singang finden wir für nöthig, da wir nicht so wol im 
Stande sind, von unserm Doctor Hefner anzuführen, wieviele Processe 
er gewonnen, mit welchem Erfolge er seine Feder gefürt, wie glücklich 
er seine Selenkräfte zur Beförderung des Rechts und der Gerechtigkeit 
gebraucht habe, als vielmehr, wie angelehen er durch seine Fertigkeit 
im Stahlschiesen bey grossen Hherren geworden, wie beliebt und glücklich 
er darinnen gewesen. Dieses wenigstens können wir durch Proben 
erweisen; an jenem zweifeln wir aber deswegen nicht. Mir beklagen 
vielmehr, daß uns keine Nachricht davon aufbehalten worden. Und 
beynahe waäre dieser wackre Mann ganz in Vergessenheit gerathen, 
wenn nicht noch diese Medaille, ein Monument auf dem Johannis- 
kirchhofe, und ein von Rothscholzen veranstalteter Kupferstich, den er 
vermutlich aus einem ältern, oder doch aus einem noch aufbehaltenen 
Semälde genommen, lein Angedenken einiger Malsen erhalten hätte. 
Mir vermuten nicht unbillig aus seinem Mappen, welches auf 
seinem Grabsteine befindlich ist, daß er aus einem guten und 
ansehnlichen Geschlechte entsprossen seyn müsse. Sr fürte nemlich 
zween Querbalken im Schilde, und auf dem über dem S«Schilde 
befindlichen geschlossenen Helm, einen offenen Flug, dessfen rechter
	        
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