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keine Miene machen, zu bezahlen! Aber wissen Sie, daß
man um diesen Preis Feinde haben könnte, und dann zum
mindesten das Vergnügen, sie umzubringen, sei es nun alle
oder einzelne.“
Napoleon wurde besorgt. War er bereit, Erleichte—
rungen zu schaffen, so war er um so weniger gewillt, die
Armee wirklich zurückzuziehen. Im Gegenteil. Diese Un—
zufriedenheit war ein Grund mehr, die eiserne Faust auf dem
Lande ruhen zu lassen. Aber sein Argwohn wuchs. Überall
tauchten seine Spione auf, um etwaige Pläne des Feindes
zu erkunden, deren Ausführung zuvorzukommen. Die Fürsten
konnte er durch die Verträge binden, durch seine Macht
beherrschen, aber waren sie ihrer Untertanen völlig Herr?
Hier galt es, wenn nötig, ein Exempel zu statuieren. In
der Tat: die feindlichen Emissäre waren an der Arbeit;
die preußische nicht minder wie die österreichische Propa⸗
ganda erhob ihr Haupt nördlich und südlich der Donau,
in Franken nicht minder wie in Tirol. Überall finden seine
Spione die Spuren dieser Tätigkeit. Ganz offen wagten
sich die Gegner Frankreichs hervor. Aus dem Bamber—
gischen, aus der Markgrafschaft Ansbach kamen wahre
Hiobsposten. Aus allen Städten, aus München und Augs⸗
burg, aus Landshut und Regensburg, aus Straubing und
Passau, von überall her wurde die Bildung von antifran⸗
zösischen Faktionen gemeldet. Der Augenblick des Losbruchs
der allgemeinen Unruhen sollte bereits festgesetzt sein, die
die Ankunft des neuen Retters des in Sklavenketten schmach⸗
tenden Germaniens ankünden sollten. Es schien sich um
eine Verschwörung zu handeln, die ihre Netze spannte vom