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So war denn die Einweihungsfeier in allen ihren Teilen
aufs Beste gelungen und wenn die Gemeinde auf das blickte,
was durch ihre Opferwilligkeit geschaffen worden, so konnte
sie mit sich zufrieden, ja sie durfte stolz sein auf das voll
brachte Werk. Sie hatte nunmehr ihre vornehmste und
wichtigste Institution, um die so viele Jahre gekämpft und
gerungen wurde: ein Gotteshaus, wie es Niemand zu
erhoffen, Niemand zu erträumen gewagt, eines der schönsten
im deutschen Vaterlande.
25 Jahre sind seit der Synagogeneinweihung ver-
flossen. Die Gemeinde hat sich seitdem vervierfacht, ihre
religiösen Einrichtungen haben sich befestigt und gehoben.
ihr Unterrichtswesen wurde reorganisiert, ihr Wohlthätig-
keitswesen, durch zahlreiche Stiftungen bereichert, entfaltet
eine immer weitere und segensreichere Thätigkeit; die
Gemeinde ist an Ansehen gewachsen und nimmt im Rate
der bayerischen und deutschen Gemeinden eine einfluss
reiche Stellung ein, ihre Geschichte und Fortentwicklung
während dieses Zeitraumes bewegt sich in ruhigen, ge-
ordneten und friedlichen Bahnen — die Erzählung derselben
bleibe einer späteren Zeit vorbehalten.