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Weber haben, welche hier auch unter eine Decke gebracht worden sind.
— Diese Herren sollen sich, wenigstens stellenweise, bei betreffenden
Verstellungen sehr getroffen gefühlt haben. —
Göthe, Schiller und Lessing, theilweis aus edlem Haus, sehen am
unzufriedensten aus, — wahrscheinlich, weil während dieser Saison im Theater
so wenig von ihnen gesprochen worden ist. — Den Herren Mozart und
Weber soll es einigemal sehr warm geworden sein, was man nicht immer,
weder von den Sängern und Schauspielern, trotz der beiden großen
Bühnen-Oefen, noch von dem Publikum, trotz der Pelz- und Fußsäcke,
sagen kann!
Doch kehren wir wieder zur Tages-Ordnung, zum Carneval, zurück!
— Göthe sagt: „Der Carneval ist ein Fest, welches das Volk sich selbst
giebt und woran die ganze Bevölkerung Theil nimmt! — Die Schranken
des Standes, Ranges und der Confessionen fallen unter der Narrenkappe,
jedoch sind wir weit entfernt, uns zum Communismus zu bekennen.
Beweis dafür ist: daß hier ein Rang über den andern sichtbar her—
vorragt und sich — wenigstens der äußern Form nach, über den Stand
derjenigen im Unterhause erhebt; — nur die Gallerie ist geschlossen,
aus dem einfachen Grunde, weil sich Bilder von solcher Höhe bei Be—
leuchtung nicht gut ausnehmen und weil wir den hochgestellten Personen
keineswegs fern stehen wollen! — Warum auch in die Ferne schweifen,
seht — das Gute liegt so nah, — manchmal auch das Schlechte — und
dieses abzubestellen ist Prinz Carneval's Sache: Er schwingt die
Geißel der Satyre unbarmherzig über alles Schadhafte und während des
Carnevals sprudelt aus der Mitte des Volkes ein frischer Humor, der lä—
chelnd alle Thorheiten der Zeit mit ihrem wahren Namen tauft — denn —
ächte Narren handeln immer öffentlich, obgleich sie stets verkappt er—
scheinen! Nichts desto weniger vergessen wir nicht die Achtung und den
Gehorsam, welchen wir unsernm Oberhaupte schuldig sind, denn — Gesetz,
Ordnung und Respekt für die Obrigkeit sind die Stützen eines jeden
Staates, und damit machen wir auch in unserm Staate — Staat; weß—
halb man von uns mit Recht sagen kann: „das sind Staatsnarren! —
Kein Wesen ohne Form, selbst nicht Narrenwesen, sogar nicht Un—
wesen, denn ohne Form keine Lebensfähigkeit, ohne Fähigkeit
kein Leben — ohne Leben keine Narrheitt, und ohne Narrheit
kein Leben! —
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Wir sind Narren, welche wie getreue Unterthanen, sich fest ver—
einigt, gleich den Steinen einer Mauer, in einander fügen und eben so
fest zusammenhalten, Humor und Witz bei ihrem Bau zur Richtschnur