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gest. zu Nürnberg d. 14. Okt. 1688), auf diesem Stein liest
man die einzige französische Inschrift auf dem ganzen Kirch—
hof: vivre pour mourir, mourir pour vivre; (leben zu
sterben, sterben zu leben); neben dem Schlitter'schen Mo—
nument, eines ermordeten jungen Lübeckers Grab, befindet
sich ein mit Nr. 27 h. bezeichnetes, das nach dem letzten
Willen der Verstorbenen aus der Familie von Gutthäter
bis zum jüngsten Tag verschlossen bleiben soll; die größte
Gruft auf dem Friedhofe ist die von Fürersche, neben wel—
cher die von Grundherr'sche sich befindet. Auf dem neuen
oder hinteren Kirchhof zeichnen sich aus die von Ebner'sche
Familiengruft Nr. 152; die Gruppische Grabstätte E. Nr.
321 und viele andere, so die Pflüger'sche, die Keßler'sche,
die v. Serz'sche. Eine neue Grabstaͤtte ist an die eine der
Kirche zugekehrte Wand des Pfarrhauses angebaut, die
Kohlbauer'sche 1840. Heideloff hat den Entwurf geliefert,
Capeller die Steinarbeit und G. Howald das ausgezeichnet
fein ausgeführte Metallrelief, das allerdings einen Beweis
liefert, daß die alte Gießkunst noch heut zu Tage erreicht
werden kann; es sind nur ihrer nicht mehr so viele wie
einst, die es im Stande sind. Das Grabmahl des Baron
v. Seckendorf hat ebenfalls Heideloff entworfen. Interes—
sante Gräber dürften noch Viele zu finden seyn in dem
großen Raume, es seyen aber nur einige noch angeführt:
Wenz. Link Nr. 870; Pistorius Nr. 1663 G. P. Harsdorf
F. 60 Lit. D; Veit Dietrich Nr. 155 und Friedrich Nr.
156; letztere beiden Männer gehörten zu den ersten Beken
nern der lutherischen Lehre der evangelischen Wahrheit.