fullscreen: Bis zur reformatorischen Thätigkeit in Altenburg (Band 1)

207 
(Gelehrt. Lex. II, 447), Zedler (Univ. Ler. XVII, 1310 fg.) und andern 
Lexikographen an, daß Linck in seiner Eigenschaft als Provinzialvikar vuther 
begleitet habe. Alle diese Biographen schöpfen aus der Thammischen Chronik 
(Siehe Pha mmii Chron. Coldie. bei Mencken, Scriptt. Rer. Germ. 
'om. II. pg. 705), einem Berichte, der außer dieser Unrichtigkeit an eben— 
derselben Stelle noch die Anwesenheit Marimilians bei den Verhandlungen 
(latherus in defensione sua coram Cardinali Cajetano in praésentia 
imperatoris Maximiliani in comitiis Angustanis“ — ein doppelter 
Irrtum.) fälschlich zu überliefern weiß. Thamm hat nämlich die bereits 
am Ende des letzten Kapitels dieses Lebensbildes als irrtümlich nachgewie— 
sene Angabe des Mykonius von einem Provinzialvikariat Lincks im 
Jahre 1517, welche auch in Seckendorfs Geschichte (Iist. Inuth. Lib. J. 
8. 7. & VII. Pg. 17) übergegangen ist (während Seckendorf gelegentlich 
der Augsburger Reise Linck nur als „ordinis sni theologum“ bezeichnet. 
Lib. I. 8. 17. 8 36. Pg. 45), kurzer Hand auf 1518 angewendet. — 
Einige andere Unrichtigkeiten bei Soden GBeilr. S. 62 fg.) bezüglich der 
Anwesenheit Luthers in Nürnberg muß ich noch erwähnen. Die Zahlung 
von vier Goldgulden an einen Augustinerprior „Johann Bostenstain“ ist 
dahin richtig zu stellen, daß Scheurl in Anwesenheit des Augustinerpriors 
Volprecht und mit Zustimmung Luthers dem von letzterem für Wittenberg 
als Lehrer des Hebräischen gewonnenen, bisherigen Ingolstädter Professor 
Johann Bossenstain oder Böschenstein vier Gulden gegeben hat. (Bgl. 
de W. J, 144 fg.) — Offenbar hat Soden den lateinischen Tert des 
Scheurlschen Briefes an Spalatin (K. 8. II, 53) gröblich mißverstanden 
„Johanni Bossenstaino“ ist Dativ, „pracsente priore Augustiniano“, 
welche Worte zusammengehören und ein Ablat. absol., wie die folgenden 
Worte: „annuenteé etiam Martino“ sind, aber Ablativ!) — Ferner ist die 
Angabe Sodens, daß Luther auf der Rückreise von Augsburg Nürnberg 
nicht berührt habe, wie meine nachfolgende Darstellung zeigt, unrichtig 
(de W. J, 166). — Endlich wagt Scheurl doch nicht, wie Soden angiebt, 
Spalatin in seinen beiden Entschuldigungsbriefen eine bestehende Absicht 
seinerseits, Luther zu begleiten, vorzulügen. Sodens — wohl absichtlich — 
unbefangene Darstellung ist falsch, und wer die angegebenen Urkunden liest. 
wird meiner versuchten Schilderung beipflichten müssen. 
110) Lösch. II, 451 fs. Seckendorf a. a. O. pg. 45. de W. J. 
167. Iib. dec. pg. 18. Fälschlich Lingke, Luthers Reisegeschichte (Leipzig 
1769) S. 49. 3. 5.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.