fullscreen: Geschichtliches über Nürnbergs Umgegend

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1634 Rosen und Wegwarte; 1625 Majoran, Rosmarin und Fenchel: 
1626 blauer Feiel, gelber Feiel, Nägelein, Spick, Kardobenediktenkraut; 
1629 weiße Lilien; 1630 Lavendel; 1635 spanischer Feiel; 1644 Josephsstab.!) 
Der Inhalt des Gartens im 18. Jahrhundert war im allgemeinen 
von dem des 17. kaum wesentlich verschieden. Einzelne neue Blumensorten 
sind indes hinzugekommen. Im Inventar des Forsterschen Gartens 
an der langen Zeil v. J. 17538 sind außer 260 welschen Feielstöcken und 
268 Schäfflein mit Rosmarinstöcken auch Nelken- und Endymionstöcke?) 
und 20 Stöcke Amarum verumè) verzeichnet. Kunst- und Handelsgärtner, 
wie heutzutage, gab es damals noch nicht, aber die ersten Ansätze zu den 
Geschäften dieser Art sind bereits wahrzunehmen. In dem zur Mendel— 
schen Stiftung gehörigen Garten am Rennweg, den bis 1765 der Gärtner 
Leonh. Neubauer in Miete hatte, waren damals vertreten: 4 Pome— 
canzenbäume, 8 Kübellorbeerbäume, 8 Granatenbäume, 70 Schäfflein 
Nägeleinpflanzen, 50 Feielstöcke, 20 kleine Kübel mit allerhand Sorten 
von Gewächsen und 53 „allerhand Blumenscherben“. 
Bei den Bauerngütern in der Nürnberger Umgegend kamen in 
früheren Jahrhunderten auch besondere Baumgärten vor, aber sie bildeten, 
besonders seit dem Ratsmandat v. J. 1465, das die Anlage von Baum— 
gärten verbot, wohl nur mehr die Ausnahme. Wo es bei den Höfen 
größere Gärten gab, da hatte auch der Obstbaum seine Stelle gefunden. Über 
Erlangen hinaus nach Bamberg hin, wo die Baumgärten heutzutage noch 
nichts seltenes sind und der Fruchtbaum auch in den Wiesen und auf den 
Rainen angepflanzt wird, waren die Obstgärten in früherer Zeit die 
Regel. Wir erinnern uns, daß Götz von Berlichingen i. J. 1512 einen 
großen Zug Nürnberger Kaufleute bei den sog. Weichselgärten 
zwischen Neuses und Forchheim aufhob und plünderte.“) 
Was die Obstbaumgattungen angeht, so waren schon in den Gärten der 
kaiserlichen Hofgüter zur Zeit Karls des Großen Birn- und Apfelbäume 
verschiedener Art, Mispel-, Pfirsich--Nuß-, Pflaumen-, Kirsch- und 
Quittenbäume, ferner Haselnußsträucher und auch Maulbeerbäume ver— 
treten. Sie sind wohl sämtlich in die späteren Bauerngärten übergegangen. 
Besonders Äpfel, Birnen, Kirschen und Weichseln wurden in der näheren 
und weiteren Umgegend von Nürnberg viel gezogen. Weichseln und 
Amorellen kommen 1437 und 1488 auf einem Hofgut zu Burgfarrnbach 
bor. Weichsel wurden auch mit Honig eingemacht (1552). Amorellen 
finden wir dann 1575 in dem Garten zu Weigelshof. 
) Nicht bestimmbar. 
2) ob Sternhyacinthe (Endymion nutans nach Dumort. Hyacinthus non 
scriptus. L.)? 
3) Gärtnerbezeichnung. Nicht bestimmbar. 
). S. J. Kamann, Die Fehde des Göz von Berlichingen, S. 25.
	        
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