219
Ehren des Erzhaufes‘ Öfterreich (1657) gehalten. Chrijtoph
Sranks in Königsberg (Sylvius) „Schäfergedicht und Schäfer:
gefchicht, in dem begnefifchen Erlenthal“ (1658) beendet die
Schäferdichtung, foweit fie der Orden unter Harsdürfer8 Leitung
bfleate.
nn
hr.
N u
RI
Kırbay
17
Ti
r der
vi nt
ymne
“
Day
SIR
„der
chi
Harsdürfer jelber hat in dem IM. Teile der Gejprächfpiele
‘1644) in feiner „Selewig“ ein geiftlidhes Hirtendrama veröffent-
Äicht. Später befchränkte er fich, wie wir fehen, auf fpärliche
Beiträge zu Hochzeitsfejten. E3 ifjt Fein Zweifel, Kai übertrifft
mit feinen zahlreichen povetijdhen Schöpfungen in den vierziger
Jahren weitaus die übrigen Ordenzsgenoffen. In den fieben Jahren
von 1644—1651 zählen wir nicht weniger als vierzehn größere
Dichtungen Klais, von den Kirchenliedern ganz abgefehen. Er
idheint in diejen Jahren feine ganze Produktionskraft erfchöpft
zu haben, wenigitenz Hören wir nach feinem Wegzuge von
Nürnberg bis zu feinem 1656 in Kiffingen erfolgten Tode
nicht3 weiter mehr von neuen Dichtungen Klais. Mat gilt als
der Dramatiker des Nürnberger Kreijes. Aber auch bei ihm
itebt das Iyrijde Moment im Vordergrund, gepaart mit einer
itarfen rhetorijdhen Beanlagung. Was an Teinen fogenannten
Dramen fih Lobenzswertes finden mag, Gefteht in Mrifdhen
Cpijoden und in rhetoriidhen Schilderungen. ‚Die, Handlungen
jelber entbehren allen Zufjammenbhange8 und jeglichen Kinitleriichen
Yıfbaues.
* MI
Ms
“ A
prä
‚u
m
MM
A1-
Sa
43
Betrachten wir zunächft einige feiner rein Wrilchen Schöpf-
ungen. Am 15. Juni 1644 widmete Mai feinem Gönner Dilherr
zin „Weihnachtslied“. Man wird diefem neben vielem gefchmad-
{ofen Bombafte, der namentlich der antiken Mythologie ent-
nommen ift, didhterijche SGeftaltungskraft, warmes Sefühl und
echt Iyrijdhen Schwung nicht abjprecdhen fönnen. Gewaltig ift
die Schilderung des KRömerreiches, zart-anınutiq die der Mutter
Xunafrau.
Hören wir daraus einige Proben, zuerit daz „Lob des
Rindes “ (S 16 und 17):