Metadaten: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für 1922/23. (1. April 1922 - 31. März 1923) (1922/23,1 (1924))

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es sich ausschließlich um Säuglinge und Kleinkinder. Bei Sinfüh- 
rung des Reichsjugendwochlfahrtszesetzes, das bekanntlich die in 
freäder Pflege befindlichen Kinder bis zu 14 Jahren der Aufsicht 
unterstellt, ist mit ciner erheblichen Vergrößerung der Kostkin- 
derzahl zu rechnen. Unter den Zugängen herwiegen die Tagespfle- 
gestellen mit 470 gegenüber den Tag- und Nachtpflegestellen mit 
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Infolge der Geildentwertung sind auch die Kostsätze gestiegen; 
der mittlere Satz für Tag-und Nacht flege betrug in den N Scaten- ) 
3 Monaten des be Shen 70 = 160 2 wöchentlich, gegen 3000 = 
6000 £ im März 1923, wobei die von den Kindsmüttern TegelmERig och 
zu üÜübernehnenden Nebenleistungen, wie Milch, Zucker, Seife usw. 
nicht mitgerechnet sind. 
Bei Purchführung der Kostkinderaufsicht zeigte sich immer noch 
ein erheblicher Widerstand gegen die Vor Keschrzebene Untersuchung 
bei der Iungenfürsorgestelle. Um den Pflegemüttern, die ja such: 
sonst scnon viel Lautferei haben, entgegenZukommen, wurde gestattet, 
daß sie sich nunmehr auch beim Ärzt der zuständigen Mutterbera- 
tungsstelle untersuchen lassen können.Jm übrigen wurde die Auf 
sicht über dıe noch nicht schulvflichtigen Kostkinder, wie bisher 
von den Organen der Städt, Säuglings- und Kleinkinderfürsorge 
über die 6 bis S-jährigen von den Waisenpflegerinnen geführt bezw 
in den Familienfürsorgebezirken durch die zuständigen Bezirksfür- 
sorgerinnen. 
Das Pflegeverhältnis endete in 72 Fällen durch Wegzug, in 44 
durch Erreichung der AT EG in 33 Füllen durch Tod des 
Pflegekindes, in rund 60 Fällen durch Rückkehr zur Mutter oder 
Großmutter und in rund 200 Fällen durch Pflegewechsel. 15 Kost- 
plätze mußten gesperrt werden, wogegen die betreffenden Frauen in 
3 Fällen Beschwerde zur Regierung erhoben, aber jedesmal abschlä- 
818 veschieden wurden. Jn 3 Fällen wurde eine Sperrung vermieden 
urch alsbaldige Weggabe des Kindes in andere Hände. _ 
Gemeindewaisenrat. Dieser hatte im Geschäftsjahr 6831 Sachen 
zu erledigen, und zwar waren in 7652 Fällen Vormünder, Pfleger und 
Beistände vorzuschlagen, in 619 Fällen hatte er sich über solche 
zu äußern, in 686 Fällen handelte es sich um Gutachten über die 
Unterbringung von Kindern und ähnliches. . . 
‚Die Z der Waisenratsbezirke vermehrte sich durch den Hin- 
zutritt von Eibach und Umgebung auf 51. Jm Laufe des Geschäfts- 
jahres schieden 7 Waisenräte aus und 8 WATER DER BADEN 
(einschließl. des Waisenrats für den neugebildeten 51. Bezirk). :- 
Am 9, März fand die TE Sem, des Gemeindewaisenrats statt, 
in der seine Stellung nach dem künffigen Recht, sowie Einzelfragen 
aus der Praxis, insbesondere, betr. die Gewinnung von, Vormündern, 
behandelt wurden. Es wurde in Aussicht genommen, bei Übergang der 
Aufgaben des Gemeindewaisenrats auf das Jugendamt die jetzt tätl- 
gen Waisenräte als ehrenamtliche Helfer des letzteren zu gowinnen 
und sie den bei den einzelnen Bezirksfürsorgestellen zu bildenden 
Helferkreisen anzuschließen. 
ce. Städtische Jugendfürsorge 
im engeren Sinn. 
Allgemeines. Nach den vielfachen Änderungen und Neuerungen, 
im Laufe Mes Behras 1921/22 kam die Arbeit der Jugendfürsorge” 
gußerlich betrachtet in ruhigere Bahnen. Die Zahl und Schwierig- 
keit_der behandelten Fälle ist ERERSE im Berichtsjahre gewachsen 
Das liegt in den ganzen Zeitverhältnissen. Jnsbesondere schwächt 
die immer unerträglicher werdende Wohnungsnot die Erziehungskraft 
der Familie und ist in vielen Fällen die Ursache sittlicher Ge- 
fährdung der Jugend. Der Wunsch,Geld zu verdienen durch Sammeln 
und Verkauf von heute hochwertigen Abfällen jegliche: Art, insbe- 
sondere von Alteisen und anderen Metalien führt in vielen Fällen 
zum Schuttwühlen, Herumstreunen, zu Diebstählen und Hehlerei und 
ist dadurch eine Quelle nicht geringer Gefährdung der Jugend ger 
„orden. Die am Ende des Berichtsjahres sich verschlechternde Är-
	        
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