Objekt: In Memoriam Adolf Bartning

— das möchte ich gleich vorausschicken — fand man 
später eine Reihe katholischer Erbauungsschriften aus 
Alt-Ötting usw. und ein Papierchen, in dem etwas Gold- 
sand war. Nun kommt also dieser sonderbare Mensch auf 
den Schuhmachermeister Weickmann zu und ruft ihn an. 
Er soll nach der einen Version nur gesagt haben: „He 
Bue!‘“, nach einer anderen „He Bue, wo Neuthorgaß?‘“‘ 
In der Neuthorgasse wohnte der Mann, an den er durch 
einen in seiner Tasche steckenden Brief gewiesen war. 
Es scheint, daß der Schuhmachermeister ihn zunächst 
zum Torschreiber geführt hat, daß da die Adresse des 
Briefes festgestellt worden und dann Weickmann mit ihm 
dorthin gegangen ist. Der verschlossene Brief mit einem 
Siegel, dessen Buchstaben verkratzt waren, trug folgende 
Aufschrift: „An Tit. H. Wohlgebohrner Rittmeister bey 
der 4ten Esgaraton bey 6ten Schwolische Regiment in 
Nierberg.*‘ 
Es herrscht Streit darüber, ob an dem Haus dieses 
Rittmeisters — es war ein Herr von Wessenig — Kaspar 
Hauser selbst angeläutet oder ob Weickmann das für ihn 
besorgt hat. Der Streit ist nicht ganz gleichgültig, weil es 
für die Beurteilung Hausers wesentlich wird, ob er den 
Begriff einer‘ Glocke und des Läutens daran besaß, 
Hauser hat bis zu seinem Ende immer behauptet, daß 
Weickmann für ihn angeklingelt habe, während Weick- 
mann das entschieden bestritt. Jedenfalls: es wird ge- 
klingelt, der Bediente des Rittmeisters öffnet, sieht den 
merkwürdigen Menschen vor sich und empfängt von ihm 
den Brief; der Bediente lädt ihn ein, zunächst ins Haus 
zu kommen. Der Rittmeister war an diesem Tag mit 
Freunden zu einer Kirchweih nach Erlangen geritten oder 
gefahren und kehrte erst abends zurück. Es wird dem 
jungen Mann dann zur Stillung seines Hungers Bier und
	        
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