Objekt: Festschrift gewidmet den Teilnehmern an der 32. Wanderversammlung Bayerischer Landwirthe in Nürnberg vom 12.-14. Mai 1895

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bald als möglich. Manchmal kanu man schon Ende Februar oder anfangs 
März, wenn sich das überschüssige Wasser verzogen hat und das Land 
aufgetaut ist, mit der Arbeit beginnen, gewöhnlich aber erst Mitte bis 
Ende März,; hiebei richtet man stets nur eine solche Fläche Landes, als 
in allernächster Zeit besät oder bepflanzt wird. Bei dem Umarbeiten der 
Gewender mit der Hand bedient man sich der Garhaue — Fig. 18 —. 
Fig. 13. Garhaue. 
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velche ein großes, vorne etwas spitz zulaufendes Blatt von 28 om Breite 
und 31 em Höhe besitzt. Durch 4 Hiebe mit der Haue wird das Gewender— 
land auf 40 em Tiefe gewendet. Der gleichzeitig eingebrachte Dünger 
darf nur gegen 10 em mit Erde bedeckt werden. Beim Umarbeiten formiert 
man 12--204m breite Abteilungen, die senkrecht zu ihrer Längsachse 
bei Karotten, Petersilie, Skorzoner und Gurken in 141,8 mm breite Beete 
eingeteilt werden. Bei den stets eben gearbeiteten Gewendern und den 
auf den Ackerländereien vorhandenen Strichen wird stets vor dem Pflanzen 
geschnürt, um den verschiedenen Gewächsen einen bestimmten, den jeweiligen 
Verhältnissen entsprechenden Standraum zumessen zu können. Nur dann, 
venn Gemüse oder Futterrüben auf Bifänge nach Winterroggen gesetzt 
werden, sieht man von einer genauen Festlegung des Standraumes ab. 
Die Gemüsegattungen wechseln beim Anbau auf den Gewendern 
in den allermeisten Fällen in der Art, daß gelbe Rüben, Peter— 
silie, Selleri, Schwarzwurz und Gurken nach Blumenkohl, 
Blaukraut und Wirsing in 2zjährigem Turnus folgen. Hiedurch 
wird eine wünschenswerte vielseitigere Inanspruchnahme des Bodens ge— 
währleistet und auch das Kropfigwerden der Kohlgewächse leichter vermieden. 
Die einzelnen Anbauarten der Gewender mit Gemüse in ein klares 
und übersichtliches System zu bringen, ist nicht leicht, da sehr verschiedene 
Kombinationen zeitlich und örtlich beliebt werden. Jedoch wird die Ein— 
teilung der Gewender in solche für 
l. Petersilien und Karotten, 
2. Salat, 
3. Blumenkohl, 
4. Skorzoner, 
5. Gurken und 
6. Selleri 
um deswillen einigermaßen zutreffend sein, da wenigstens durch vorstehende 
Namen solche Pflanzen angeführt werden, durch deren Verkauf eine
	        
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