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Hans Sachs' ausgewählte dramatische Werke. II.
Und einen Gulden kleines Geld,
Damit er's hätt' in jener Welt.
Der Bauer spricht:
Da hast du wahrlich recht gethan.
Nach welcher Seite zog der Mann,
Der dir dies alles bringt nach dort?
Die Bäuerin spricht:
Er zog die Unterstraße fort. —
Um seinen Hals ein gelbes Netzi)y;
Das Bündel er auf dem Rücken trägt.
Der Bauer spricht:
Das hast du schlecht dir überlegt,
Hast ihm zu wenig Geld gegeben,
Davon kann er nicht lange leben.
Laß satteln mir mein Roß beizeiten!
Dem Schüler will ich schnell nachreiten,
Um noch zehn Gulden ihm zu bringen.
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Die Bäuerin spricht:
Ich danke dir vor allen Dingen,
Daß du dem Alten so günstig doch!
Ich will's um dich verdienen noch,
Dir auch nachschicken meinen Schatz.
Der Bauer spricht:
Mach' nicht so unnütz Schmus und Schwatz!
Laß satteln mir das Roß geschwind,
Damit er nicht ins Moor entrinnt.
(Die Bäuerin geht hinaus.)
Der Bauer spricht zu sich selbst:
Ach Gott, was hab' ich für ein Weib,
Sie ist fürwahr an Seel' und Leib
1) Das Netz diente namentlich dazu, erbettelte Nahrungsmittel mit
sich zu führen; vgl. Pauli, Schimpf und Ernst, S. 68.