Objekt: Sociale Kämpfe vor dreihundert Jahren

nuitfjen, wie das Verbot zeigt, Nürnberger BlechfHniede, 
um die Nachfrage zu befriedigen, fremde Erzeugniffe als die 
ihrigen verfanft haben. 
Müllner erzählt unz, daß 1542 das Handwerk „umummehr 
gar au$ der ftatt Kommen.“ Die Konkurrenz größer an- 
gelegter Betriebsftätten zerftörte das Handwerk vollends. 
Und Nürnberger Kapitaliften waren e$, die Hauptfächlich bei 
diefer Auflöfung alter Einrichtungen mitgewirkt Haben. 
Zchon 1533 trat der verhängnisvolle Einfluß der auswärtigen 
Werke von Wunfiedel und vor alem von Amberg auf das 
nachhaltigfte zu Tage. In Yınberg hatte eine HandelSgejell- 
jchaft die Bleherzeugung in die Hand genommen, Nürnberger 
Katrizier waren dabei mächtige Teilhaber. Die Mürnberger 
Sifenkrämer jdhädigten durch den Vertrieb des auswärtigen 
BlechH3 das hHeimifche Gewerbe, die KWunfiedler und Aınberger 
Erzeugniffe verbrängten die Nürnberger Waren vom Markt. 19 
So verminderte fih die Arbeitagelegenheit immer mehr, und 
am 11. März 1535 erlaubt der Rat Nürnberger Blech» 
jOHmiedsinechten, zu Aınberg unter der Bedingung zu arbeiten, 
daß fie Weib und Kind mitnähmen und zurückfehrten, wann 
er e8 forderte 1!*. Auch die Stadt Sulzbach fuchte, nachdem 
ver Verfall des Nürnberger Gewert$ täglich offen fundiger 
ward, die Erbichaft mitanzutreten, wurde aber, al? fie SGe- 
fandte nach Nürnberg {Hickte, um fidh über den BlechhHandel 
zu unterrichten, ohne Auskunft gelaffen 1!” Allein Ddiefe 
ANittelchen nüßten nicdht$ gegenüber dem durch Nürnberger 
Geldleute geförderten auswärtigen Mettbewerb. So ging 
das Handwerk zu Grunde. Nicht die BlechtHuiedgefellen, 
jondern die Nürnberger Kaufleute, die al8 Träger der neuen, 
ni Bahn brechenden Wirtt hHaftsordnung das feudale Hand- 
wert durch die Kapitaliftifche Manufaktur erfeßten, haben 
deffen Untergang herbeigeführt. 
Uniere Darleauna verzichtet auf eine Erklärung, deren
	        
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