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holz ze fassen. Ja sogar, wenn die Messerer nicht
nachgeben, will man in Augsburg und München er-
fahren, wie es daselbst auf dem Schwertfegerhandwerk
gehalten wird. Diese Enquete haben die Messerer
zugegeben, Sie sind entgegenkommend geworden,
Eine weitere Stütze meiner Annahme von der
Abhängigkeit der Schwertleger von den Messerern
finde ich in dem Umstand, dass sich weder „geschworene
Meister“ noch „das Handwerk der Schwertfeger“ findet.
‘In dem Codex M.S. 452 findet sich freilich eine Ord-
nung auch für dieses Handwerk; aber einmal ist deren
Inhalt nicht eben bemerkenswert, und zweitens ver-
bietet die mangelnde Datierung eine irgendwie sinn-
gemässe Verwendung für unsere Frage. Der Kodex
umfasst mit seinen verschiedenen Eintragungen den
Zeitraum von 1536-1636.) Im gleichen Sinne spricht
auch ein Verlass vom 16. XI. 1529. Er enthält die
Ablehnung einer Petition der Schwertfeger und die
Aufrechterhaltung der Ordnung, sie sollen sich der
messerer Anerbietens das eyner, so 3 jar gefernt, noch
ein jar lerjungenweiss arbaiten und also die 4 jar er-
füllen mög, billich settigen lassen. Was ging die
Schwertfeger ein Anerbieten der Messerer hinsichtlich
der Erfüllung der gesetzlichen Lehrzeit an, wenn nicht
eine und dieselbe Organisation die beiden Betriebe
umfasst? Somit möchte ich die Schwertfeger aus der
Liste der selbständigen Waffen-,Handwerke“ streichen.
Einen grösseren Grad der Selbständigkeit hatten
von Anfang an die Klingenschmiede (1459 wird ihr
Gesetz erwähnt Nr. 24; vgl. ferner 625 aus dem Jahre
1503), wenn sie auch, wie oben dargelegt, es nicht
erreicht haben, sich ganz von der Bevormundung durch
die Messerer frei zu machen. Wie auch sie immer im
engen Zusammenhang mit diesen stehen blieben,