Inhaltsverzeichnis: Studien zur Nürnberger Waffenindustrie von 1450-1550

wirtschaft ein Mittel zur einseitigen Förderung einer 
Interessentengruppe, der Handwerker. Und so werden 
wir hie und da im Verlaufe unserer Betrachtungen 
vor Ereignissen und Entscheidungen stehen, die in 
der Weise, wie sie sich vollzogen, nur möglich waren 
in einem Gemeinwesen, dessen regierende Gewalten 
nicht Repräsentanten einer einzelnen — wenn auch 
sehr wichtigen — Interessentengruppe waren. Dabei 
wäre natürlich die Blüte Nürnbergs nicht möglich 
vewesen ohne seine technisch und künstlerisch hoch- 
entwickelte Gewerbetätigkeit. 
Denn Nürnberg war ja nicht allein eine bedeu- 
tende Station des Durchgangshandels, sondern schr 
wichtig als Import- und. Exportplatz. Wie schon die 
angeführten Belege ergeben haben, spielen unter den 
Gegenständen des nürnbergischen Ausfuhrhandels Er- 
zeugnisse der Eisenindustrie_ eine bedeutende Rolle, 
War auch der eigentliche Standort der Metallindustrie, 
soweit sie unedle Metalle bearbeitete, in dem heutigen 
Belgien und der heutigen Rheinprovinz (Below a.a. 0. 
Seite 10), so ist doch Nürnberg unter den führenden 
Städten der Eisen- und speziell der Waffenindustrie zu 
nennen. Besonders begünstigt wurden die Nürnberger 
Waffengewerbe in späterer Zeit dadurch, dass ein 
Albrecht Dürer es nicht für unter seiner Würde hielt, 
Entwürfe zu Harnischen und Verzierungen von Waffen 
herzustellen, nach welchen Mustern dann die Hand- 
werksmeister arbeiten konnten. (W. Böheim, Handb. 
für Waffenkunde S. 613.) Nimmt man dann -noch 
hinzu die Ausführung solcher Entwürfe durch Meister 
wie Hans Grünwald, Wilhelm von Worms (Vater und 
Sohn), Konrad Locher, Valentin Siebenbürger, Sebald 
Beheim und Andreas Pegnitzer, so kann die Berühmt: 
heit Nürnberger Waffen infolge ihres künstlerischen
	        
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