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sprechen die Jahreszahl 1449 und die damit übereinstimmen-
den architektonischen Kunstformen dagegen. Der dargestellte
Brunnen stand vielmehr auf dem neuen Baue (Max-Platz), wo-
selbst im Jahre 1687 ein neuer Brunnen errichtet wurde, von
dem Wagenseil sagt, er sei „maximo arlificio fabricatus“, und
welcher ebenfalls oft der schöne Brunnen heifst. (Joan. ab
indagine Beschreibung von Nürnberg. Erfurt 1750. S. 454.)
6a) Müllner’s Annalen (Ueber dieselben siehe Sieben-
kees Materialien zur Nürnbergischen Geschichte Bd. I. S. 185
—97), Manuscript in 11 Foliobänden in der Stadtbibliothek
‘Sammlung Amberger) zu Nürnberg. Wagenseil (de civi-
'‘ate Norimbergensi. Altdorf 1697), Friedrich Beer in sei-
aem erwähnten Gedicht von 1587, Doppelmayer, Joan.
ab Indagine und v. Murr (Journal für Kunstgeschichte
Bd. II. S. 44 und Beschreibung von Nürnberg von 1778 S. 136)
kannten diese Namen noch nicht. Sie finden sich zuerst auf
den Portraits dieser Männer (siehe G. W. Panzer Verz. von
Nürnbergischen Portraiten, Nbg. 1790 S. 205 u. 219), welche
Thomas Hirschmarin im Jahre 1683 in Kupfer gestochen
hat. Nachdem Siebenkees (Materialien Bd. I. S. 66) zuerst auf
diese Portraits aufmerksam gemacht, hat v. Murr in der zwei-
cen Auflage seiner Beschreibung von Nürnberg (von 1801) S. 88
lie Namen derselben aufgenommen, welche dann von allen
spätern Schriftstellern ohne Kritik nachgeschrieben worden
zind. — Von diesen sehr seltenen Kupferstichen befindet sich
das Portrait des Georg Ruprecht, aus der v. Aufsefs’schen
Sammlung stammend, in der Kunstsammlung des Germani-
schen Museums (Portraits dritte Klasse). Es ist rund, hat 0”,06
Durchmesser. Im Rande befindet sich die Inschrift: „Georg
Ruprecht, Erbauer der Frauenkirch in Nür. Thomas Hirsch-
mann sc. 1683.“ Die beiden andern Portraits konnte ich, trotz
aller Mühe, leider nicht auffinden. Der Augenschein lehrt,
dafs diese Portraits, und wahrscheinlich auch die Namen der
Künstler, von dem Kupferstecher zu einem jetzt nicht mehr
bekannten Zweck erfunden worden sind. Diese drei Künst-
lernamen sind demnach. bis eine bessere Beglaubigung der-