Metadaten: Ortspolizeiliche Vorschriften und örtliche Satzungen der Stadt Nürnberg

202. Der Nuͤrnbergischen Repperidum 4. Theil / 19. Cap. 
lein / so daß dergleichen Fruͤchte oͤffters einwendig auch wieder kleine Fruͤ 7 
bn — gedoppelte Fruͤchte nennen sie am Gard⸗See cn 
kor è sugo doppio, und glaube ich / daß solche von denen gefuͤllten Blumen herkom— 
men; WMir sind dergleichen gedoppelte Fruͤchte noch nie im Garten gewachsen / weil 
selbige Fruͤchtlein von der gefuͤllten Blůͤhe nicht so dauerhafft / als die jenige / wel⸗ 
che nur einfache Bluͤhe / oder meist ein oder zwey Blaͤtlein mehr haben: Jedoch 
habe an einen dergleichen Baum eine Frucht mit gedoppelter Schelffe im Jahr iyog 
bekommen / 8 am Gard⸗See genannt wird Aranzo col fior è scorza doppia, 
daran die erste Schelffe uͤber die Helffte der Frucht hinaufwaͤrts sich endet / und 
sast wie ein Stern sormiret ist. Unter selbigen aber die andere hervor gehet / und 
aͤber das oberste Theil gewachsen ist / welche Frucht / meines Erachtens / auch 
aus einer von der gefuͤllten Bluͤhe seinen Ursprung genommen hat / und ist solche 
inwendig eben also gleichmaͤssig beschaffen / wie obbenannt⸗und beschriebene Fruͤch⸗ 
te seyn. Diese Art Baͤume lassen sich auch in Erdboden setzen und seyn gar dauir⸗ 
hasst / auch bluͤhen sie gerne und bringen Fruͤchte. 
Bey dieser Frucht will ich auch gedencken einer andern / welche Aranzo della 
Rosa heisset / weil di am Gard⸗See oͤffters diese mit der gefuͤllten Bluͤhe auch so haben 
nennen wollen / indeme sie unten gegen dem Stiel manchmal wie kleine Falten haben / 
und einer Rosen gleichen / dieses aber ist falsch / und wird man die rechte Aranzo 
della Rosa bey dem P. Ferrario in Kupffer in seinen Hesperidibus finden. Ich hatte 
einsten vom Gard⸗See dergleichen bekommen / so aber in wenig Jahren verdor⸗ 
ben / und biß hieher nicht mehr habe haben koͤnnen / indeme sie immer die mit gefuͤll⸗ 
ter Bluͤh oder andere Art davor gesandt. Das Notabelste an diesem Baum war / daß / 
als er anfieng Fruͤchte zu tragen / selbige alle abgesfallen / und nicht zur Zeitigung 
kommen / und wie sonst die Stielein und Croͤnlein / wo die Frucht angewachsen/ 
an andern dergleichen Baͤumen mit der Zeit braun zu werden und abzudorren 
pflegen / doch an diesem Baum die Croͤnlein sitzen geblieben / und wie bey den zei⸗ 
tigen Fruͤchten immerzu groͤsser gewachsen / biß zur volllommenen Groͤsse / dann 
sind die fuͤnff Blaͤtlein an diesem Croͤnlein auch dicker und aufgeschwollener 
worden / dabey sie sich theils oben etwas geschlossen / und die rechte Pomeran⸗ 
tzen⸗Farb uͤberrommen / auch am Geschmack der Pomerantzen⸗Schelffen gleich 
worden / wer sie gesehen / hat sich darob verwundert / und vor absonderlich 
rleine Pomeraͤntzlein gehalten. 
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