Inhaltsverzeichnis: Eppelein von Gailingen, und was sich seiner Zeit mit diesem ritterlichen Eulenspiegel und seinen Spießgesellen im Fränkischen zugetragen

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„Merk's, merk's, 
Eppela Gaila von Dramaus 
Reit' zu vierzeht aus!“ 
Wie nun die Angelegenheit ihren Fortgang nahm, 
wurde Eppelein stets verwegener und hochmütiger. Es 
war ihm auch nicht mehr genug, wenn er die Beute 
gewann, sondern es sollte scheinen, als hätten seine Gegner 
das Unrecht zur Seite, nicht aber er. Da kam er nun 
hald ins Reine. 
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Zu Nürnberg war ein reicher Bürger, Namens Tetzel. 
Der hatte eine so schöne Tochter, daß weit und breit die 
Rede von ihr ging. Sie war aber so stolz, daß es hieß, 
ihr Sinn stehe auf einen Ritter, und ein Bürgerlicher, 
wär' er auch ein Rat, hätt' auf ihre Hand nie Hoffnung. 
Das kam Eppelein gar erwünscht. Er schickte also einen 
Brief an den Rat zu Nürnberg, und in dem stand 
geschrieben: 
„Ich Eppelein, Herr zu Gailingen, Wald und Tra— 
meysl und weit mehr, entbiet' besten Gruß dem ehrbar 
Großweis' und mächtigen Rat. Wie nun zwar die Agnes, 
des Tetzel Tochter gar schön ist und anderer Tugend reich, 
als aller Orte sattsam bekannt, und ihr Ruhm sich darob 
mehrt von Tag zu Tag, selbe aber an die Heirat nicht 
früher denkt, wie verlautet, als bis sie einen Mann hat 
gefunden, der ihrer Schönheit und Verstandes gänzlich 
wert sein könnte, so scheint weiters in lobesamer Stadt 
Nürnberg keiner vorzutreten, auch weiters sich keiner 
unter Bürgern oder Ratsleuten auszuweisen. Da ich 
nun wohl erkenn', daß die Jungfrau bei großem Verdienst 
an Leib und Seel' durch bösen Zufall ohne Ehegemahl 
verbleiben möcht', weil sothane Agnes höher hinaus will, 
und sich bis dato Keiner zu Nürnberg findet, so hab' ich 
Eppelein guten Entschluß gefaßt, was Ihr Hoffens wohl 
erkennen werdet und verkuͤnd' Euch Herrn im Rat: Ich 
Eppelein entbiet' der selbigen Agnes, der Tetzlin, Gruß 
und Gunst, dazu meine ritterlich' hocheigene Hand und ver— 
sang' weiter nichts dazu, als achttausend Goldgulden. Die 
soll'der Tetzel seiner Tochter mitgeben. Dann will ich sie
	        
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