Volltext: Hans Sachs

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durch Sranfen anfangs Aai 1552 in das reichsftädtifche 
Sebiet ein, fich auf die Bundesartikel berufend, wonach man 
fih der Nachbarn, wenn Süte fruchtlos, durch Gewalt ver: 
fichern und jene Stände, welche fich nicht anfchließen oder fich 
widerfeßen würden, als Feinde betrachten follte. Ein Häglicher 
Dorwand! Denn in Wirklichkeit trieb ihn nur der altherge: 
brachte Haß gegen die blühende Reichsftadt, gegen das „trubige 
Krämervolf“, die Gier nach Beute und Schagung. Troß der 
Aufforderungen der Bundeshäupter Kurfürft Mori von Sachfen 
uud Landgraf Wilhelm von Heffen, Nürnberg unbehelligt zu laffen, 
{ichlug er am 10. Mai 1552 bei Stein an der Rednig fein Lager auf, 
das er am 12. in die Gegend zwifchen Fürth und Poppenreuth und 
am 17. Mai auf den Rechenberg und Umgegend, 1/4 Stunde nord: 
öftlich vom K£auferthor, verlegte. Schlimmer als die Belage: 
rung war die Verwüftung des Gebiets. Sie {pottet jeglicher 
Schilderung und feßte alles in Schatten, was man bis dahin 
erlebt hatte. Die entmenfchten Horden hauften erbarmungs: 
lofer als fpäter die Mölfer des dreißigjährigen Kriegs mit 
Sengen und Brennen, Rauben und Morden, grauenerregenden 
Miffethaten und Schamlofigkeiten. In weitem Umfkreife der 
Stadt wurden fämtliche Schlöffer und Klöfter, die Dörfer mit 
ihren Kirchen, die Mühlen und fonftigen Gebäude nieder: 
gebrannt und verwüftet. In der Roheit und Beftialität ging 
der Markgraf mit böfem Beifpiele voran, ein verworfener, 
gottverlafjener Tyrann und Böfewicht, ein Charakter von 
Yatur aus fchwankend und haltlos, abentenerlich und brutal, 
der fich dann in der Wirrfal, UnbeftändigFkeit und Ruchlofigkeit 
der Seit zu jener Erxcentrizität entwicdeln Fonnte. Kein Wun: 
der, daß fich Hans Sachs gegen diefen fchlimmen und grau: 
famen Widerjacher der Stadt in feinen Merfen wendet, Der 
„Klagefpruch der Stadt Nürnberg“, den er während der Be: 
[agerung Ddichtete, {chlägt, indem er fich über die politifche 
£age und die [hwere Bedrängnis verbreitet, mehr elegifche Töne 
an. Dagegen atmet das „Gefpräch von der Himmelfahrt 
Albrechts anno 1557“. den ganzen Zorn und Abfcheun des 
Yürnberger Patrioten gegen den einftigen Vergewaltiger der 
Daterftadt. So bedenklich erfchien dem Nürnberger Rate diefes 
Gedicht, daß er es nach Sachfens Tode aus dem Spruchbuche, 
das es enthielt, entfernen ließ. Am 8, Januar 1557 war 
Markgraf Albrecht elend und geächtet in Pforzheim verfchieden, 
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