Objekt: Alt-Nürnberg

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Zwecke 25000 Dukaten zu Handen des Legaten in Nürnberg. Noch 
einmal suchte die Priesterschaft den schwerfälligen Koloß, die immer 
wieder in schläfrige Gleichgiltigkeit versinkende deutsche Nation, auf— 
zurütteln und zum Vernichtungskampf gegen das Ketzertum in Be— 
wegung zu setzen. Auf Grund der früheren Reichstagsbeschlüsse 
wurden die Stände zu einer bestimmten Truppenzahl veranschlagt. 
Dieser Nürnberger Anschlag fand aber, besonders bei den Städten, 
sehr wenig Beifall und jeder suchte sich so gut als möglich den ihm 
zugemuteten Leistungen zu entziehen. So auch die Stadt Nürn— 
berg. Um die Unkosten zu den Rüstungen aufzubringen schrieb der 
Rat eine Vermögenssteuer aus, nach welcher von 1000 fl. 4 fl., von 
—0 fl. 2fl. und so herab 
bis von 50 fl. 2 Schillinge erlegt werden mußten. Trotz der Höhe 
dieser Steuer deckte deren Ertrag doch nicht völlig die Kosten des 
Zugs. Die von Nürnberg aufgestellte Streitmacht, von welcher die 
Fußknechte lauter neugeworbene Söldner waren, belief sich auf 134 
Mann zu Pferd, also ungefähr 33 Gleven, und 150 Mann zu Fuß; 
außerdem 38 Fuhrleute mit 188 Pferden und 21 eigenen Wagen. 
Diese geringe Leistung einer so reichen und mächtigen Stadt machte 
einen sehr unangenehmen Eindruck, sodaß sich der Rat auf ein Mahn— 
schreiben des Kardinals entschloß, noch 202 Mann nachzuschicken, sodaß 
die Zahl der schlagfertigen Mannschaft auf 486 Mann gebracht wurde. 
Trotz seines feierlich gegebenen Versprechens beteiligte sich König 
Sigmund nicht persönlich an dem Zuge, sondern blieb in Nürnberg 
zurück. Zum obersten Hauptmann bestellte er wieder den Kurfürsten 
bdon Brandenburg, der mit seinen Rittern am 26. Juni in der 
Sebalduskirche aus den Händen des Kardinals das Kreuz empfing. 
Nach einer salbungsvollen Rede des Kardinals umgürteten Bischöfe 
den Kurfürsten mit dem Schwert; hernach wurde dem Oberfeldherrn 
das Reichspanier übergeben, mit welchem darauf der Graf von 
Hohenlohe dem Kurfürsten stolz voranschritt. Welch grellen Kontrast 
zu diesem feierlichen Pomp sollte der klägliche Ausgang dieses Reichs— 
feldzuges bilden! Bis Anfangs Juli hatte nur ein kleiner Teil der 
süddeutschen Kontingente Nürnberg passiert; die Nürnberger selbst 
ückten am 6. Juli aus. Ein banges Vorgefühl beschlich den Kar— 
dinal, als er die lahme Beteiligung an dem Kreuzzuge gewahrte. 
Nichtsdestoweniger belief sich die Zahl der Reisigen auf 40000 
Mann und das ganze Heer mit Einschluß des Trosses auf 100000 
Mann mit einer unendlichen Zahl von Wagen. 
Die Böhmen waren auf den Angriff gefaßt. Im Monat Mai 
hatten Bevollmächtigte des böhmischen Landtags mit Abgeordneten 
des Königs Sigmund in Eger eine Zusammenkunft gehabt. Das 
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