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Hohenstein und Rupprechtstegen.
Zur Ausführung dieser schönen Tagespartie be-
nütze man den Morgens gegen 6 Uhr nach Bayreuth
abgehenden Personenzug bis Hersbruck. Man hat von
da aus auf den.Hohenstein etwas mehr als 2 Stunden
und berührt unterwegs eine Anzahl hübscher Ort-
schaften. Zunächst durchschreiten wir den ehemals
zu Nürnberg gehörigen Ort Altensittenbach, der
durch den Markgrafen Albrecht, welcher in der ganzen
Gegend schrecklich gehaust hat, im. Jahre 1553 zer-
stört und verbrannt wurde. Nach einem Viertel-
stündchen kommen wir nach Kühnhofen. Etwa in
doppelter Entfernung liegt Aspertshofen., Kin ent-
zückender Weg durch das Sittenbachthal, dem Flüss-
chen entlang, führt nach Kirchsittenbach. Vor-
mals Sitz eines adeligen Geschlechts, mit Schloss,
(Wirthschaft zur Post.) Es geht nun allmählich
bergan nach dem Dorfe Hohensein. Daselbst die
Wirthschaft zur Felsenburg, in der man gut zu Mittag
speist. Für grössere Gesellschaften empfiehlt sich
vorherige Anmeldung. Direkt oberhalb des Dorfes
auf einem steilen Bergkegel liegt die Burgruine mit
einem Aussichtsthurm. . Man befindet sich in einer
Höhe von 6384 Meter und hat eine herrliche, ent-
zückende Aussicht über Hunderte von Dörfern, die
zwischen grünen Wiesen und reichangebauten Feldern
malerisch gruppirt sind. Bis zu den fernen Gebirgen
des Böhmerwaldes reicht das Auge und nordöstlich
schaut man die dunklen Umrisse .des Fichtelgebirges.
Im Südwesten winken uns gar traulich die Thürme
Nürnberg’s entgegen.
Von der Burg selbst ist leider nur weniges Mauer-
werk noch vorhanden, in der jetzt arme Bewohner des
Dorfes Hohenstein sich so gut als möglich häuslich
eingerichtet haben. Die Burg hatte ein wechselvolles