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aus der Kunst gefochten und den Streich redlich geführt, ist
zwar von den gegenwärtigen deputirten Schulherren ein Ge—
lübd nicht von hinnen zu weichen genommen, aber ihm wei—
ters keine Straf auferlegt, denn daß er sich ein Jahr lang
des Fechtens enthalten solle.
Der Zapf ist am selben Tage gar schwermüthig und
traurig gewesen, und nicht gerne gefochten; doch aber wegen
der Marxbrüder Hochmuth fechten müssen, da ihm dies Un—
glück begegnet. Er hat zu Augsburg eine Bulschaft gehabt,
eine Wittfrau, welche ihm in der Zeit, weil er hie gewesen,
zweimal auf dem Bockh von hinnen hinauf hat wollen holen
assen. Er aber allezeit fleißig gebetet, und Gott um Hülf
und Beistand angerufen, daß der Bock ihn nicht heben ken—
nen, darumb nachmals dieselbe Wittfrau ihm ein Hemd ge—
schickt, welches er disen Feyertag angelegt, welches sie solle
bezaubert haben, daß er durch Gottes Verhängniß darinnen
umb sein junges Leben kommen.“
Die letzte Fechtschule wurde von Marxbrüdern und Feder—
fechtern am 21. Novbr. 1698 abgehalten.
Zu den Waffenübungen gehörte auch das Armbruftschießen,
das schon in früher Zeit zu den Vergnügungen der Bürger⸗
schaft gehört hat, und fleißig betrieben worden ist. Von
mehreren größern Lustbarkeiten dieser Art aus den Jahren
1616, 1617 und 1618 haben uns die Chroniken ausführliche
Beschreibungen aufbewahrt, welche zeigen, daß dieselben förm—
liche Volksseste gewesen sind. Zu diesen Uebungen wurde
im Jahr 1583 ein Theil des alten Stadtgrabens eingerich—
tet, daher heißt die dort herabgehende Straße der Schieß—
graben; zu Ehren des Volksdichters Grübel, der in derselben
wohnte, wird sie jetzt „Grübelsstraße“ genannt.
Sonst fanden auch diese Schießübungen häufig auf der
Hallerwiese statt, welche überhaupt lange Zeit ein Haupt—
belustigungsort für die Nürnberger gewesen ist. Im Jahr
1434 hat der Rath dieselbe von Frau Margaretha Haiden,
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