Objekt: Ausgewählte Fastnachtspiele des Hans Sachs (2. Band)

212 Hans Sachs' ausgewählte dramatische Werke. II. 
Will ausziehn ihm die Stiefeln sein 
Und sie ihm putzen blank und fein, 
Verwahren Mantelsack und Schwert, 
Versorgen ihm mit Fleiß, sein Pferd, 
Es sorgsam füttern, fleißig tränken. 
Doch, Junker, eins bleibt zu bedenken: 
Der Narr ist frech mit seinem Wort 
Und spricht den Leuten gern zum Tort; 
Ihr wißt, er steckt voll Phantasei 
Uud plaͤtzt oft mitten in den Brei. 
Verbietet das dem tollen Tier! 
Der Junker schreit: 
Jäckle, Jäckle, komm' her zu mir! 
Jäcklein, der Narr, rennt herein und spricht: 
Mein Junkerlein, was soll ich doch? 
Das Mahl bestellen bei dem Koch? 
Hungert dich, geht's dir wie mir; 
Hätt' ich Durst, ging's mir wie dir. 
Der Junker spricht: 
Jäckle, hör', es kommt ein Gast; 
Sieh, daß du ihm nicht fällst zur Last. 
Er ist ein künstereicher Mann. 
Jäcklein, der Narr, spricht: 
Mein Herrlein, sagt mir, was er kann! 
Ist er in seiner Kunst ein Koch, 
So halt' ich ehrlich ihn und hoch; 
Kann er schön feiste Suppen machen, 
Zu füllen meinen leeren Rachen, 
Und Schweinebraten fett und schwer, 
Oder ist ein Semmelbäcker er, 
Der Kuchen bäckt und Eierfladen, 
So halt' ich seine Kunst in Gnaden; 
Versteht er sich gar auf den Keller, 
Trägt Rheinwein auf und Muslateller 
Und neuen Wein in großen Flaschen, 
Daß ich mir kann die Gurgel waschen,
	        
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