Objekt: Handbuch der vorzüglichsten Denk- und Merkwürdigkeiten der Stadt Nürnberg (1. Bd. - 2. Auflage)

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Aus den Freiungen, wohin sie sich geflüchtet, 
um ihr Leben zu retten, wurden sie heraus—⸗ 
gerissen, gemartert, erschlagen und verbrannt. 
Von Verzweiflung ergriffen, warfen die Juden 
ihre eigenen Kinder in die für sie errichteten 
und hochaufflammenden Scheiterhaufen, damit 
sie der Gewalt entgiengen, getauft zu werden. 
Sie wurden wie eine Heerde Vieh zusammen⸗ 
getrieben und dann lebendig verbrannt. Nicht 
der Anblick der auflodernden Scheiterhaufen, 
nicht das gräßliche Geschrei und Gewimmer der 
Unglücklichen, nicht die Asche der verbrannten 
Körper war vermögend, die blinde Wuth zu 
zuͤgeln. Gefühllos blieb man bei allen Gräueln 
des Entsetzens und glaubte noch dadurch Gott 
wohlgefällig zu seinnm. 
Nicht geringer war die Verfolgung der 
Juden im Jahre 1349, wo die Pest fast allge⸗ 
mein herrschte, und viele Menschen hinwegraffte. 
Die Schuld wurde auf die Juden geschoben und 
die Sage verbreitet, als hätten sie die Brunnen 
vergiftet, und dadurch den Tod so vieler Men⸗ 
schen herbeigeführt, weßhalb viele derselben auf 
dem Scheiterhaufen sterben mußten. Diese an⸗ 
gebliche Vergiftung der Brunnen war die Ver⸗ 
anlassung, daß viele Bürger im Innern ihrer
	        
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