844 Von Gaͤllerten.
Kalbs⸗Fuß, in lauter Wein, verfaume solche, und
laß sie fein gemach sieden. Wenn sie nun weich
sind, so seyhe die Bruͤh in einen reinen Hafen,
netze ein wenig Flachs in kaltem Wasser, laß die
Bruͤh dadurch in einen glasurten Hafen lauffen,
zuckere und wuͤrze es nach Gefallen, oder haͤnge
das Gewuͤrz in einem Tuͤchlein darein, und laß
es mit der Sulze so lange sieden, bis selbige auf
einem zinnern Teller gestehet; streue alsdenn un⸗
ten in die Schuͤssel, darein du die Sulzegiesen willt,
gewaschene Weinbeere, ausgekoͤrnte Zibeben und
Zimmet, gieß die Sulze daruͤber. Ist sie von
dem Gewuͤrz nicht schoͤn lauter, so seyhe sie noch
einmal, wenn sie, wie gemeldet, ein wenig be—
standen ist, ab; beleg die Sulze mit abgezogenen
Mandeln und laß solche in der Kaͤlte stehen.
Capaunen⸗Sulze, fuͤr Krancke.
Zerhacke einen geputzten Capaun, thu ihn in
eine zinnerne Flasche, wirff so viel Salz, als man
zwischen drey Fingern halten kan, auch neun Saff⸗
ran⸗Blumen, ingleichen drey grosse Muscat⸗Blu⸗
men, und drey ganze Negelein hinein. Hernach
gieß einen Loͤffel voll Fleischbruͤh daruͤber, schraub
die Flaschen zu, und setze sie in einen Hafen sie—
dendes Wasser; das Wasser aber darff nicht bis an
die Schrauben gehen, damit nichts hinein lauffen
kan. Wenn es nun sechs Stunden lang gesotten
hat, so drucke es durch ein Tuch, in ein sauberes
Geschirr
J
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