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Eine unterlassene Huldigung.
Zürich (anwesend waren Dr. Wilhelm Schulz, dessen Frau und
Kolb): „als die Sache von Hauser bekannt geworden, hätten au ßer
ihm verschiedene, darunter sehr monarchisch gesinnte badische Ab—
geordnete sich in ihrem Gewissen tief beunruhigt gefühlt, ob sie den
Großherzog Leopold anerkennen dürften, während Alles ()) darauf
hindeute, daß der Sohn des Großherzogs Carl als Kaspar Hauser
noch lebe. Er selbst sei groß im Zweifel gewesen, was er zu thun
pꝛerpflichtet sei; Rottecks Ansicht sei durchgedrungen, wonach man sich
um die fürstlichen Privatverhältnisse (1) nicht zu bekümmern habe.“
Da ist durch Rottecks dummes Gutachten die Geschichte menschlicher
Narrheit um ein herrliches Kapitel gekommen! Man stelle sich die
inbeschreibliche Lächerlichkeit vor, daß der liberale Schwätzer Welcker
an der Spitze einer ultralegitimistischen Deputation gen Nürnberg
zieht, um dem bayrischen Bauernlümmel Kaspar Hauser in demselben
Monat, da er bei Kaufmann Biberbach zum Mongolen umgetauft
worden war, als Großherzog von Baden zu huldigen! —! —! Wenn
irgendwo, so gilt hier das bekannte: in magnis voluisse sat est.
Wir rechnen also diesen zarten Gewissen den guten Willen zur That
an und empfehlen die Huldigungsscene in Nürnberg den bayrischen
Witzblättern. Nur mit Anstrengung widerstehe ich der Versuchung,
Kaspars Thronrede auszuarbeiten. Aber auch so werde ich für Welckers
und Kolbs Unsterblichkeit hoffentlich das Nötige gethan haben.
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