Hans Sachs.
Maximilian. Ihr habt ganz recht gettan X willst du,
achs?
sachs. Ach, hoher Herr, vergebt mir, wenn ich Euch
Bei wicht'gen Dingen störe; aber seht,
Mich trifft ein Unglück von so großer Art,
Daß ich nicht Hilf“ mir weiß, ja selbst nicht Rat.
Maximilian. Wenn ich dir helfen kann, so thu ich's gern,
Duͤ weißt, ich bin dir gut — sag mir dein Leid,
Doch faff' dich kurz, ich habe viel zu thun.
Die Kämmerlinge (treten in den Hintergrund).
dachs. Ach, hoher Herr, ich hab Euch schon erzählt
Von Kunigunde, wie ich sie geliebt,
Und wie sie grausam aus dem Land mich trieb;
Das alles ist vorbei — sie hat's bereut,
Was sie an mir gethan, und unter Thränen
Hat sie aufs neu die Liebe mir bekannt.
Maximilian (lächelnd),
Ich wünsch dir Glück und ihr.
sZachs. Mein hoher Herr,
Das war schon recht, kaͤm nicht das Argste nach.
Der Vater zwingt sie, jenem dummen Fant,
Dem Ralsherrn Runge, den das Mädchen haßt,
Die Hand zu geben.
Maͤrimilian. Das ist freilich schlimm!
Doch wenn des Mädchens Freiheit ist gekränkt,
nd Unrecht ihr vom eignen Vater droht.
Zeig's den Gerichten an.
Sachs. Das geht nicht, Herr!
Ich bin verhaßt bei allen, und der Vater
Isft Bürgermeister worden; heut um Zehn
Tritt feierlich die neue Würd' er an.
Da seht Ihr selbst, zög ich den Kürzern wohl;
Eh' meine Klage nur zur, Sprache käm,
ig sie schon lang vielleicht im Leichentuch.
Maximilian (lächelnd).
Duͤ bist nicht glücklich in der Liebe, Sachs;
Drum höre meinen Rat: gieb du sie auf!
Ich biete dir ein ruhig Leben an,
Daß du mit Muße pflegen kannst der Kunst;
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