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II. 16. wie möcht ich fürbass frölich sein,
so du hie hast dein junges Leben
für dein junckfrewlich Keuscheit geben?
Ferner trägt es conditionale Prägung:
Il. 126. o Künig, so ich zu den Stunden
vor dir Gunst und Genad hab funden,
so bitt ich, Künig, du wolst geben
mir und meinem Volck unser Leben.
[. 140. so Got hin nimbt die Seele mein,
kürtzlich, als ich gebetten hab,
als denn mein todten Leyb begrab,
Sowohl temporal, als causal, als conditional lässt
sich auffassen:
I. 230. so denn nun Gott selber ist mit uns,
wer wolt denn wider uns noch sein?
D) Seltener findet sich wie zur Bezeichnung der
Uebereinstimmung des Zeitpunktes in der Sprache
unseres Dichters. Meist bezeichnet es Uebereinstimmung
des Zeitpunktes in der Vergangenheit:
IL. 173, wie der eins mals wolt jagen thon,
da kam er inn ein Wildnuss da,
fant er die Göttin Diana.
XI. 289. wie Christus wolt gar nichtsen jehen,
verspot König Herodes in.
XII. 49. wie nachts die Lampen hat gebrunnen,
da hab ich gesehen mit Lust
deim Weib unter der linken Brust
ein Wartzen.
XVI. 7. wie aber derselbig vernum,
dass ich pflage der Bulerey,
da erwüscht er mich schlaffendt bey
meim Bulen Marti, dem Kriegsgott.
2. Zur Bezeichnung der Uebereinstimmung des
Zeitpunktes in der Vergangenheit dient
A) in erster Linie die Conjunction als:
IV. 48. solcher begierlicher Wollust
du darben und geraten must.