—DD
Sommer in frühester Morgenstunde bei Sonnenaufgang.
Freilich ist es etwas beschwerlich, sich schon um 2 Uhr
Nachts aus Morpheus Armen zu winden, um das
Schauspiel kurz nach 3 Uhr Morgens genießen zu kön—
nen, aber zu diesem Zweck hielt ich es für das Beste,
in der Dutzendteich-Restauration die Nacht durchzukneipen,
was aber für Ehemänner nicht ganz unbedenklich ist.
Ein glücklicher Zufall wirkte bei meinem Vorhaben mit
und erleichterte dasselbe ganz wesentlich. Ich begab
mich an einem Samstag Abend gegen 9 Uhr nach
Dutzendteich, da gewahrte ich schon von Ferne die hell
erleuchteten Fenster des Saales und die rythmischen
Takte eines Strauß'schen Walzers drangen in mein
Ohr. Ich beschleunigte meine Schritte und wenige
Minuten darauf befand ich mich in der fidelsten Gesell—
schaft, bei den „Waldschnecken“. Die „Waldschnecken“
sind Leute, welche an Musik und Tanz, Wein und Ge—
sang ihre Freude haben und ich trank mit den Schnecken
und sang mit ihnen, bis meine Nachbarin, eine blühend
schöne Brünette mit feurigen Augen, die unter den
schützenden Fittigen ihrer Eltern hier weilte, mich auf
die am Rande des Horizonts auftauchende feurige
Sonnenkugel aufmerksam machte. So wurde ich erst
wieder an den eeigentlichen Zweck meines Hierseins
erinnert, denn schon hatte ich angefangen, nur noch in
die blinkenden Augensterne meines vis-a-vis zu sehen.
Hätte ich das nun folgende herrliche Naturschauspiel
des Sonnenaufgangs versäumt, die Reue wäre trotzdem
des holden Anlasses wegen keine große gewesen.
ind
Fta
vVerl.
blätt
Jahr
—X
Lehe
eine
—
Jahn
Frü
mäsn
teis⸗
ind
debe
u—
ine
uß
sen⸗
war
hm
2