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den auch die Schulen in Nürnberg verbessert, neue
errichtet und geläutert und gelehrt, wie es Gott und
den Menschen nur gefallen konnte.
Die Verbreitung des Lutherischen Glaubens,
Rückschritt zur Lehre des Stifters des Christenthums
und geistiger Fortschritt zugleich, war leider nicht
mit jenem Frieden vereinigt, der die Liebe des
Nächsten gebietet in allen Verhältnissen und Lagen.
Weil es nicht zu unterdrücken war mit Gründen
und Sätzen des Geistes, was Luther predigte und
aufstellte, sollte es mit der Schärfe des Schwertes
vertilgt werden, und es begann jener schreckliche
Glaubenskampf, welcher dreißig Jahre lang durch
Deutschland braußte, die Werke der Kunst mit ro—
her Hand zerstörte, Handel und Gewerbe nieder—
hielt mit eisernem Tritte und Wohlstand und bür⸗
gerliches Glück vernichtete. Es war eine herbe thrä—
nenreiche Zeit um diese dreißig Jahre der Erschütte⸗
rung aller Zustände und Nürnberg, wenngleich es
vor dem unglücklichen Loose Magdeburgs verschont
geblieben durch den Schwedenkönig Gustav Adolph,
den kühnen Beschützer und Vertheidiger des Luther—
thums, mußte doch die ganze Schwere der drücken⸗
den und stürmischen Ereignisse empfinden, aber es
ertrug sie auch mit dem Muthe und dem Beharren,