Volltext: Handbuch der vorzüglichsten Denk- und Merkwürdigkeiten der Stadt Nürnberg (1. Bd. - 2. Auflage)

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„Guädigster Herr,“ versetzte Dürer „dies ist 
mein Reich, da herrsche ich, und die Kohle ist 
mein Scepter. Ich wollte nicht, daß ihr auch 
noch so gut malen könntet; was bliebe da unser 
Einem übrig? Ihr habt schwerere Dinge und 
anderen Beruf.“ 
Obgleich Dürer die Gunst seines Kaisers 
die Liebe und Freundschaft eines Pirkheimers 
und die allgemeine Achtung besaß; so fehlte ihm 
doch eines der schöͤnsten Erdengüter: häusliche Zu⸗ 
friedenheit. Sein geld- und zanksüchtiges Weib 
verbitterte seine Lebenstage, und Gram und Kum— 
mer steckten seinem Leben zu früh ein Ziel. Er 
starb nicht in Dürftigkeit, wie hin und wieder 
irrig geglaubt wird; denn er hinterließ seiner 
Wittwe Haus und Vermögen, welch letzteres er 
sich vorzüglich durch seine Kupferstiche und den 
damit verbundenen Handel erwarb. 
Dürer liegt auf dem St. Johanniskirch⸗ 
hofe in dem mit Nr. 649 bezeichneten Grabe, 
welches sein Schwiegervater, Johann Frey, 
im Jahre 1521 an sich kaufte, begraben. /Die 
Inschrift auf dem Epitaphium: der Freyen 
Begrebtnuß“ mit der Jahrzahl 1521, wurde 
in der Folgezeit fälschlich so gedeutet, als ob es
	        
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