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Schulen
Klassen für das achte Schuljahr. Bezüglich der Einführung des achten Schuljahres
mit freiwilligem Besuch wird auf den Verwoltungsbericht 18906 S. 615ff. verwiesen, woselbst
auch die Satzungen und der Lehrplau abgedruckt sind. Nähere Bestimmungen hierüber
siehe auch im Verwaltungsbericht 1903 G. 5üeff.
Mit Beginn des Schulsahres 1912,13 wurde das 8. Schuljahr für Knaben als
Pflichtschuljiahr eingeführt. Die 8jährige Fortbildungsschulpflicht wurde für die unter die
Gewerbeordnung fallenden Lehrlinge aufrecht erhalten. Die verlängerte Schulpflicht gilt auch
für die von auswärts zuziehenden Knaben. Im Gegensatz zu den Knaben sind jedoch
Schülerinnen, welche die VIll. Klasse freiwillig besuchten, nach der Kgl. Allerhöchsten
Verordnung vom 20. Juni 1907 bis auf weiteres nur zu einiährigem Besuche der Fortbildungsschule
verpflichtet.
Die Anmeldungen zu den VIII. Mädchenklassen machten im Schuljahre 1913,14 und
auch im Schuljahre 1914, 15 die Errichtung von je 2 neuen Klassen notwendig, sodaß 1913,14
13 VIIllI. Mädchenklassen mit 557 Schülerinnen und 1914,15 15 VIII. Mädchenklassen mit
662 Schülerinnen bestanden.
Für die Knaben, die, wie oben bemerkt, zum Besuch der VIII. Klassen verpflichtet
sind, mußten mit Beginn des Schuljahres 1913, 14 9 weitere Klassen errichtet werden, während
mit Beginn des Schuljahres 1914, 10: 1Klasse wieder eingezogen werden konnte. Es bestanden
im Schuljahre 1913,14: 55 Klassen mit 2183 Schülern, 1914,15: 54 Klassen mit 2307
Schülern. Im ganzen bestanden demnach 1913,14: 68 Klassen mit 2740 und 10914,15:
69 Klassen mit 2969 Schülern und Schülerinnen.
Näheres siehe im tabellarischen Anhang zum Abschnitt „Schulen“.
Kochunterricht (Schulküchen). Uber die Einführung des Kochunterrichts für die
Schülerinnen der VIII. Klassen siehe Berwaltungsbericht 1896 S. 627 ff. und 1897 SG. 548 ff.
In den Schuljahren 1912,13 und 1913,14 waren für die 11113 Mädchenklassen
des 8. Schuljahrs mit zusummen 484 557 Schülerinnen die 6 Schulküchen in den Schulhäusern
Laufer Torgrabens, Holzgartenstraße 14, Bismarckstraße?20, Knauerstraße 20, Landgrabenstraße 54
und Schnieglinger Straße 38 mit dem bisherigen Lehrplan in Betrieb. Im Hinblick auf die
bevorstehende Einführung des pflichtmäßigen achten Werktagsschuljahres für die Mädchen
erschien es dringend notwendig, den Lehrerinnen Gelegenheit zur Vorbereitung für den
Hauswirtschafts- und Kochunterricht zu geben, da der Lehrplan für die VIII. Mädchenklassen
hauswirtschaftlichen Unterricht als Pflichtfach enthält und etwa 50 Klassen in Betracht
kommen. Es wurde im Schuljahr 1913,14 zwar von der Abhaltung von Kochkursen an der
Mädchenfortbildungsschule abgesehen, dafür wurden aber besondere Ausbildungskurse für
Lehrerinnen eingerichtet, die zur Einführung in den Kochunterricht und in die Chemie der
Küche bestimmt waren. Es fanden 3 Kurse mit je 16 Teilnehmeriunen in den Schulküchen
der Schulhäuser Holzgartenstraße 14, Bismarckstraße 20 und Knauerstraße 20 statt. Diese Kurse
erstreckten sich auf 13 Tage in den Monaten Mai bis November 1913 — ausschließlich der
Ferien — und fanden jeweils an den Dienstagen von 5—9 Uhr abends statt. Außer an
den VIII. Mädchenklassen und an der Mädchenfortbildungsschule ist auch an den höheren
Mädchenschulen der Kochunterricht eingeführt.
Durch die nach Kriegsbegim erfolgte Belegung verschiedener Schulgebäude als
Reservelazarette usp. wurden unter anderem auch die Schulküchen Bismarckstraße 20
Knauerstraße 20 und Landgrabenstraße 54 dem Schulbetrieb entzogen. Weun auch dieser
Abgang durch die Fertigstellung der neuen Schulküchen: Sperberstraße 85 und Bielingplatz
fast ausgeglichen wurde, unterblieb doch zu Beginn des Schuljahres 1914/15 die Aufnahme
des Kochunterrichts an den VIII. Mädchenklassen, einerseits um bei dem bestehenden Lehrer—
mangel die betreffenden Kochlehrerinnen für anderweitigen Unterricht verwenden zu kömnnen,