Metadaten: Hans Sachs

X. Der farend Schuler im Paradeis. 
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Wenn ander brassen und sich füllen, 
So hat er gar kein Pfenning nicht 
Als denn er so sehnlich zusicht 
Und muß nur des Almusen leben, 
Was im die andern Seelen geben: 
So ellend tut er dort umbgan. 
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Die Peurin spricht: 
Ach, bist so ellend dort mein Man, 
Hast nit ein Pfenning in ein Bad? 
Nun ists mir leid, auch immer schad. 
Das du solt solche Armut leiden. 
Ach, lieber Herr, tut mich bescheiden. 
Wert ir wider ins Varadeis? 
Der farend Schuler spricht: 
Morgen mach ich mich auf die Reis 
Und kum hinein in viertzen Tagen. 
Die Peurin spricht: 
Ach, wolt ir etwas mit euch tragen 
Ins Varadeis bringen meim Man? 
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Der farend Schuler spricht: 
Ja, Frau, ich wil es geren tan, 
Doch was ir ton welt, tut mit Eil. 
Die Peurin spricht: 
Mein Herr, verziecht ein kleine Weil, 
Zu sammen wil das suchen ich. 
Sie geht auß. 
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Der farend Schuler redt mit im selb und spricht: 
Das ist ein recht einfeltig Viech 
Und ist gleich eben recht für mich. 
Wenn sie viel Gelts und Kleider brecht, 
Das wer für mich als gut und recht, 
Wolt mich bald mit trollen hinaus, 
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52 brassen, prassen. — 59 in, um in ein Bad zu gehen. Das 
Bad gehört zu den wichtigsten Lebensbedürfnissen jener Zeit. — 63 wer— 
den wie bei uns in der Volkssprache gebraucht für gehen, reisen. — 
75 als. alles. — 76 sich trollen, sich entfernen. 
— “ 
—
	        
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