Metadaten: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1916 (1916 (1919))

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Feuerschutz und Feuerversicherung 
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Bemerkenswerte Brände. Am 3. Mai morgens 5 Uhr wurde die Feuerwehr 
nach dem Hause Seuffertstraße 5 gerufen, wo der Dachstuhl des rechten Seitenflügels in 
Flammen stand. Man ging mit drei C-Leitungen, teils im Treppenhause, teils über mechanische 
Leitern vor. Ein Übergreifen des Feuers auf den mit dem Seitenflügel in offener Verbindung 
stehenden Dachboden des Vorderhauses war nicht zu vermeiden. Nach zweistündiger ange— 
strengter Arbeit konnten die Löschzüge der Haupt- und Westwache wieder abrücken. Das 
Dachgeschoß des rechten Seitenflügels wurde gänzlich vom Feuer zerstört, während das des 
Vorderhauses nur zur Hälfte stark mitgenommen wurde. Die Entstehungsursache konnte 
aicht ermittelt werden. Aber jedenfalls haben die erheblichen, auf dem Dachboden lagernden 
Mengen an Reisig und Brennholz wesentlich zur schnellen Ausbreitung des Feuers beigetragen. 
Am 23. Juni nachmittags gegen 6 Uhr mußte die Feuerwehr nach der Irrerstraße? 
fahren. Da der Türmer Hochfeuer meldete, rückten die Löschzüge der drei Wachen zum 
Brandplatz ab. Es standen Lackvorräte und die Ladeneinrichtung in einer Farbenhandlung 
in Flammen. Während man zwei C-Leitungen vom Löschpfosten vornahm, wurde von einem 
vorübergehenden Soldaten unvorsichtigerweise, angeblich um der Feuerwehr zu helfen, die 
große Schaufensterscheibe eingeschlagen. Durch die plötzliche Luftzufuhr entstand eine starke 
Stichflamme, welche bis zum zweiten Stock hinaufschlug, den an der Straßenseite befindlichen 
Erker in Brand setzte und die Fensterscheiben sprengte. Da der Laden mit der Treppe durch 
ein großes, von den Flammen sogleich zerstörtes Fenster in Verbindung stand, so waren die 
oberen Stockwerke sehr schnell verqualmt. Aus dem zweiten Stockwerk mußten daher eine 
Frau und zwei kleine Kinder über die mechanische Leiter in Sicherheit gebracht werden. 
Nach 11 stündiger Tätigkeit konnte die Feuerwehr wieder abrücken. 
Am 15. September 1916 früh 6 Uhr wurde die Feuerwehr in das Anwesen 
Stephanstraße 6 gerufen, wo in der im Rückgebäude befindlichen Teigwarenfabrik von 
Seibold Feuer ausgebrochen war. Beim Eintreffen der Löschzügen! und 4 brannte im 
ersten Stock ein größerer Trockenraum mit den darin aufgestapelten Teigwaren. Es wurden 
2 CeLeitungen vorgenommen. Das Feuer ist vermutlich durch den fehlerhaften Bau des 
einen Trockenofens im Fußboden entstanden und übertrug sich von— da auf die in unmittel— 
barer Nähe befindlichen hölzernen Lagergestelle. 
Am 25. September vormittags Y Uhr hatten. die Löschzüge 1 und 4 nach dem 
Anwesen Schoppershofstraße 53 zu eilen. Bei Ankunft der Feuerwehr brannten der Dach— 
stuhl und auf dem Boden gelagertes Heu und Hausgeräte. Zur Bekämpfung des Feuers 
wurden zwei C-Leitungen über das Treppenhaus und eine C-Leitung über die mechanische 
Leiter vorgenommen. Nach ungefähr /stündiger angestrengter Tätigkeit war jede Gefahr 
beseitigt, so daß mit den Aufräumungsarbeiten begonnen werden konnte, die noch etwa zwei 
Stunden in Anspruch nahmen. Die Entstehungsursache konnte nicht festgestellt werden. 
Am 27. Oktober abends gegen 11 Uhr wurde durch Fernsprecher vom Magistrat der 
Stadt Langenzenn um Löschhilfe gebeten, da dort mehrere mit Stroh und Heu gefüllte 
Scheunen in Brand geraten und weitere Gebäude stark gefährdet seien. Nach Ausrüstung 
der Fahrzeuge mit dem nötigen Schlauchvorrat rückte der Branddirektor mit dem automobilen 
Pumpenwagen und Rettungswagen der Hauptwache, besetzt mit zusammen 12 Mann, 
um 112 Uhr ab. Die 21 km lange Strecke wurde in 40 Minuten zurückgelegt. Beim Ein— 
treffen in Langenzenn — 1200 Uhr — standen die— ausgedehnten, aneinander grenzenden 
Wirtschaftsgebäude der Hofbesitzer Valentin und Meier, bestehend aus mit Stroh und 
Heu gefüllten Scheunen, Viehställen und dergleichen, in Flammen. Von den freiwilligen Feuer— 
wehren von Langenzenn und Umgebung waren mehrere Schlauchleitungen in Tätigkeit 
gebracht, die jedoch infolge der geringen Leistungsfähigkeit der Wasserleitung nach und nach 
wirkungslos wurden. Vom Pumpenwagen, der an der Zenn anlegte, wurden zwei Schlauch—
	        
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