Metadaten: Eppelein von Gailingen, und was sich seiner Zeit mit diesem ritterlichen Eulenspiegel und seinen Spießgesellen im Fränkischen zugetragen

„Der ist nicht mehr da,“ sagte Eppelein. Sah aber 
bald, daß er sich geirrt habe und der Vater noch im 
Schloßhofe sei. Der Pater Isidorus packte ihn zu gleicher 
Zeit gewaltig am Genick und führte ihn zum Arnold von 
Gailingen in den Burghof hinab. 
Da nun Arnold den Schelmenstreich vernahm, ward 
er zornig, stieg aus dem Bügel, in dem er schon den Fuß 
hatte, und wollte Sorg' tragen, daß dem Pater von seiner 
Schmach geholfen würde. Es ging aber nicht, denn so 
oft einer am Käpplein zog, schrie der Pater hell auf, 
weil es ihm die Haare ausraufte. Da ward Arnold von 
Gailingen noch zorniger und verlangte einen Stock. 
Wie nun Eppelein merkte, wo das hinaus wolle, 
dachte er: Jetzt ist es Zeit! riß dem Knechte den Stock 
aus der Hand, fuhr in einem Satz auf den Adam hinauf, 
gab ihm einen tüchtigen Schlag und stürmte zum Burg— 
thore hinaus. Der Vater Arnold aber, der Isidorus und 
das Schloßgesinde standen voll Staunen im Burghof. Als 
Arnold endlich zu sich kam, versprach er dem Pater, er 
wolle den Eppelein auf einige Tage ins Verließ sperren, 
denn er sehe wohl selbst ein, daß die Gefahr seines Ueber— 
mutes zu groß werde. Damit war der Isidorus wohl 
zufrieden, kam aber nicht zur Genugthuung, wie Ihr 
sogleich erfahren werdet. 
Da Eppelein den Adam im Laufe hatte, ließ er ihn 
fortjagen, bis an einen Wald ab von Trameysl. Va 
hielt er still, band das Roß an einen Zweig, erlustigte 
sich im Wald und suchte Heidelbeeren, hoͤrte bald darauf 
sprechen, und wie er näher zusah, kam er dahinter, es 
habe sich eine ganze Schar gesammelt, die fürerst den 
Vater Arnold überfallen wolle, wenn er des Weges käme, 
und dann das Schloß. Hörte auch, wie sie das anstellen 
wollten, und hatte so alle Mittel in der Hand, sie zu 
verderben. 
Da dachte er: Den Arnold werdet Ihr nicht ge— 
winnen, aber auf die Köpfe soll Euch gedroschen werden! 
Machte sich auch sogleich fort, führte den Adam über 
einen sandigen Boden, damit nichts verlaute, und da er 
in Sicherheit war, stieg er aufs Roß und ritt gegen
	        
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