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aus Nürnberg“ an,) und Sighart nennt ihn nach der Knebelschen
Chronik „meister adam Airengroß“.
Wenn Adam Krafft für Kaisheim ein Tabernakel lieferte, so ist
deshalb das in der Pfarrkirche des nahen Donauwörth noch nicht
von ihm. Aus den dargelegten Gründen muß es ihm entschieden ab—
gesprochen werden. Zwar mag das Kaisheimer Gehäuse darauf ein—
gewirkt haben.
Vom Jahre 1503 kann ich zwei bisher noch nicht bekannte urkund—
liche Nachrichten geben. Die eine verdanke ich meinen Nachforschungen
im Nürnberger Stadtarchiv, die andere dem Wohlwollen des Herrn
Wilhelm Freiherr von Imhoff. Beide Urkunden sind dem Wortlaut
nach wiedergegeben.
Aus der ersten Nachricht vom 1. Februar 1503 geht hervor, daß
Adam Krafft im Auftrage Sebald Hornungs ein Werk vollendet hatte, das
von einem Meister Symon angefangen war. Für seine Arbeit verlangt
Krafft 90 fl., die ihm der Besteller nicht auszahlen will, da nach seiner
Ansicht die Forderung zu hoch ist. Veit Stoß, Michel Wolgemut,
Peter Vischer und Hans Behaim geben vor Gericht ihr Gutachten ab,
daß Hornung dem Krafft 66 fl. zahlen soll, womit sich dieser begnügen muß.
Quarta Brigitte
1. february 1503
In der sach Adam Kraffts contra Sebolt Hornung umb
neuntzig gullden Rh., daran er von Hornungen dreißig empfangen
hab fur ain werck, so er ime zu machen angedingt hab, dagegen
Philipps Maißenhaimer anwald Sebold Hornungs nit mynnder
sey, er hab dem clager ain werck, das vormals durch mayster
Symon seligen visirt lentworfen] und angefangen, auch ettwavil
daran allso gemacht sei worden, und darumb er demselben
mayster Symon sibenzehen gullden Rh. fur sein muhe geben hab,
angedingt dermaßen, dasselb gar zu verfertigen, und so das
beschehen, wölle er ime darumb erbere zimliche belonung thun.
Das er ime aber das umb neuntzig gullden angedingt oder ime
) Scheidlers Chronik von Kaisheim. Darin steht: „1500 wurde auch zu
Lob und Ehr des zarten Frohnleichnams ein großes Tabernakel (Sakraments⸗
häuschen) aus Stein und mit vielen Figuren und einem eisernen Gitter umgeben
von adam Armgroß aus Nürnberg verfertigt und das Sanctisstmum Tag und
Nacht ausgegeben.“