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Denkwürdige Vorfälle
Der Sonntagnachmittag vereinigte die Veteranen mit ihren Angehörigen im Herkules-BVelodrom
zu einem Festakt, bei dem der Kgl. Landgerichtsdirektor a. O. und Major a. D. Friedrich Frei—
herr von Harsdorf und Oberbürgermeister Geheimer Rat Dr. von Schuh Ansprachen
hielten. Die Feier nahm unter Mitwirkung der Gesangvereine Frankonia, Sängerkranz und
Sängerkreis einen schönen Verlauf.
7. bis 9. August. XIV. Deutscher Odd-Fellow-Tag.
Der Orden der deutschen Odd-Fellow-Logen hielt in den Tagen vom 7. bis 9. August in
Nürnberg seinen 14. Bundestag ab. Hierzu haätten sich Teilnehmer aus allen Gauen Deutsch—
lands, aus der Schweiz, Österreich, Holland usw. eingefunden. Die Versammlung wurde am
6. August mit einem Begrüßungsabend in den oberen Räumen des Industrie- und Kulturvereins
eingeleitet. Am 7. August hielt im kleinen Saale des Kulturvereins Professor Dr. Schieler
aus Danzig vor beschränkter ffentlichkeit einen Vortrag über: „Der Odd-Fellow-Orden, ein
notwendiger Kulturfaktor unserer Zeit“ und schilderte darin die Ziele und Zwecke des Ordens,
der jetzt in Deutschland nahezu 6000 Mitglieder umfaßt. Der 8. August war geschäftlichen und
internen Angelegenheiten des Ordens gewidmet. Geselliges Beisammensein und Besichtigungen
beschlossen die Tagung.
11. August. Beginn der Erdaushubarbeiten für den Neubau des Sebastianspitals an der
Veilhofstraße. (Vgl. „Bauwesen“.)
21. bis 28. August. Gesellenstückausstellung in der Bayerischen Landesgewerbeanstalt.
Die Ausstellung war reich beschickt und zeigte Arbeiten aus den verschiedenartigsten Ge—
werben. Bei der Preisverteilung wurden 100 erste, 109 zweite und 20 dritte Preise zuerkannt.
11 mit dem ersten Preis bedachte Aussteller erhielten auch noch das Diplom der Wittelsbacher
Landesstiftung.
2. bis 4. September. VI. Verbandstag Deutscher Mietervereine.
Die Tagung wurde mit einem Begrüßungsabend am 2. September im Sächsischen Hof,
dem eine gemeinsame Sitzung des Verbandsvorstandes und der Kontrollkommission im Industrie—
und Kulturverein vorausging, eingeleitet. Die eigentlichen Verhandlungen begannen am
3. September vormittags im Kulturverein. Der praktische Arzt Dr. Bornstein-Leipzig
eröffnete und begrüßte die Versammlung. Er betonte, daß der Verband keine Kampf—
vereinigung gegen die Hausbesitzer sei. Er wolle deren Rechte nicht beeinträchtigen, sondern
kämpfe nur gegen auftretende Ungerechtigkeiten, gegen die Bodenspekulation, welche den Boden
und damit auch das Wohnen verteuert. Ratsassessor Dr. Wiber g hieß den Verbandstag namens
der Stadtvertretung willlkommen. Für die Deutsche Gartenstadt-Gesellschaft und die Nürn—
berger Gartenstadt-Genossenschaft begrüßte Rechtsanwalt Dr. Uhlfelder 1Nürnberg die
Tagung. Es folgten dann noch Begrüßungsansprachen durch Vertreter der Nürnberger Mieter—
bereine, der Hirsch-Dunkerschen Gewerkvereine und des Bauvereins Siemens-Schuckertscher
Arbeiter. Der Vorsitzende des Verbandes, Schriftsteller Otto Meißgeier-Leipzig, erstattete
den Jahresbericht. Dem Verband gehören 68 Mietervereine mit 24 000 Mitgliedern an, außer—
halb des Berbandes stehen 25 Vereine mit rund 5000 Mitgliedern. Schriftsteller Otto Mei ß—
geier-Leipzig hielt die beiden ersten Vorträge über „Die Streitigkeiten im Baugewerbe und
der Wohnungsmarkt“ und über „Landesversicherungs-Anstalten und Wohnungsreform“. Rechts-
anwalt M. Breit -Leipzig berichtete dann über „Korporative Mietverträge und Einigungs—
ämter für Mietstreitigkeiten“‘. Nachmittags fand eine geschlossene Bertreterversammlung statt,
in der als Ort der nächsten Tagung Dresden bestimmt wurde. In einer abends abgehaltenen
öffentlichen Versammlung hielt Schriftsteller Adolf Damaschke-Berlin, 1. Vorsitzender des
Bundes Deutscher Bodenreformer, einen Vortrag über „Die Reichswertzuwachssteuer“. Am
4. September vormittags wurden die Verhandlungen mit einem Vortrag des Vorsitzenden
Meißgeier-Leipzig über „Kommunale Wohnungspolitik“ geschlossen. Der Nachmittag war