bei damaliger Zeit gewiß nidht in einem Jahrhundert mit
Burgen, Baläften und andern großartigen Gebäuden hergeitellt
werben, Wem man mut anninımt, daß im Jahr 1105-Nürnberg
eine zweimonatliche Belagerung auzhielt (c3 verfolgte nämlich
König Heinrih V feinen Vater Kaifer Heinrih IV, der vom
Bapft Gregor VIT in den Kirdhenbann gethan und von den
damaligen Kurfürften an3 diefem Grunde verlafjen, in diefem
Jahre (1105) von feinem eigenen Sohn und den abtrünnigen
Kurfürften verfolgt und in Nürnberg, das dem verfolgten Kai-
er treu ergeben war, belagert wurde, mas die Eroberung
und VBerheerung der Stadt zur Folge gehabt haben fol),
fo fanın man mit vollem Nedhte annehmen, daß Nürnberg
dazumal, aljo. im Jahre 1105 fühon cine bedeutende Stadt
par. Der Verfalfer Ddiefer Chronif geht daher von dem
Srundfage aus, daß die von Meifterlein gefhriebenen Nach»
richten über die freie MeidhSsftadt Nürnberg nicht fo ganz ver-
werflich fein dürften, wie mandje andere Berichterftatter an-
geben, fondern daß er ebenfoviel Glauben verdient als andere,
welde von Nürnberg nicht eher etwaz wiflen wollen bis um
das Jahr 1056. Selbjt Johannis ab Indagine, der eine Bez
idreibung der Stabt Nürnberg in fünf Bicdhern, betitelt:
„Sohannis ab Iudagine, wahre uud grundhaltende
„VBefreibung der heutigen Tage® weltberühmten,
‚de3 heiligen römifhen Neichs freien Stadt Nürnz
„berg,“
Herausgegeben hat, und der gewiß al einer der erften Kritiker
yegen alle anderen Befhreibungen der Stadt Nürnberg an-
gefehen werden Kann, gibt in feinen 3. Kapitel folgendes an:
„Wir kommen nunmehr zum König Henrico I, der von anno
„919—935 den deutfdhHen Scepter glücklich geführt,
„Unter Defjen Regierung wir einige Spuren zur
„Beranlaffung des wahren Urfprungs des Caftıi
„Norict wahrnehmen und antreffen. Un einem ge-
„Wifjen Orte findet man die Meinung hievon fol
„gender Geftalt angedeutet: Die Hunnen waren