Volltext: Sammelhandschrift – Nürnberg, STN, Cent. VI, 44

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zerbrach in viele Stücke und wurde 1826 von dem Bild- 
hauer Rottermund wieder zusammengetzt. Vor demselben 
hängt ein von der Familie Imhof gestiftetes grosses 
Cruzifix an einer Kette von der Decke; der Fuss desselben 
stützt sich auf einen Holzbogen, der sich in einiger Höhe 
nach der Quere durch das ganze Mittelschiff zieht. Dieses 
Cruzifix und der englische Gruss beeinträchtigen die innere 
Ansicht der Kirche auf eine sehr empfindliche Weise und 
fänden besser einen andern Aufbewahrungsort. Schliess- 
lich bemerken wir noch, dass die alte Kapelle, welche 
an dem Platze stand, und auch noch die vergrösserte 
Kirche eine Filiale von Fürth war; aus einer päpstlichen 
Bulle ist erweislich, dass diese Abhängigkeit 1235 noch 
bestand, wahrscheinlich erhielt die Kirche im Jahr 1274 
selbstständige Rechte; später trat das umgekehrte Ver- 
hältniss ein und der Probst von St. Lorenz wurde Lehns- 
herr oder Patron der Kirche von Fürth. 
Neben der Lorenzkirche sind für den protestantischen 
Cultus auf der Lorenzer-Stadtseite noch die Jacobskirche 
und die Marthakirche in Gebrauch. Die Jacobskirche. 
dem deutschen Haus gegenüber, findet sich zuerst 1288 
erwähnt. Ueber ihre Gründung ist nichts Näheres be- 
kannt. Im ‚Jahr 1500 wurde sie durch den deutschen 
Orden vergrössert und mit der gegenüberstehenden Elisa- 
bethenkapelle (zum Deutsch-Ordenshaus gehörig) durch 
einen steinernen Gang verbunden, der auf Pfeilern quer 
über die Strasse führte; dieser Gang wurde vor dem 
Einzug des Königs Gustav Adolph von Schweden 1632 
niedergerissen. Renovirt wurde die Kirche in den Jahren 
1555, 1632, 1693—96. Auf Betrieb des Bürgermeisters 
Scharrer suchte man ihrin den Jahren 1824 und 1825 
ein etwas grossartigeres Ansehen zu geben. Die Kirche 
stand nämlich bis zur letzten Erweiterung der Stadt, wo 
die jetzige äussere Ringmauer gebaut wurde, vor den 
Stadtmauern und glich, obgleich sie im Innern geräumig 
ist, einer Dorfkirche. In den genannten Jahren wurde 
die Aussenseite nach Zeichnungen Heideloff’s mit gothischen 
Verzierungen ausgeschmückt und auch das Innere einer völ- 
ligen Restauration unterworfen. Etwas Imponirendes aber 
hat sie freilich auch durch diese Ausschmückung, die eine 
ziemlich bedeutende Summe kostete, nicht erhalten können. 
Ohillany . Nürmberes. a
	        
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