—198 Hans Sachs' ausgewählte dramatische Werke. JII.
Zu einem Windelwäscher machen;
Muß meiner Schalkheit selber lachen,
Daß er so gar einfältig ist
Ohn' allen Trug und Hinterlist.
Die Saiten will ich noch besser dehnen
Und fletsch' ihn an mit meinen Zähnen.
Der Teufel kommt, bringt einen Mönchsbeutel und spricht:
Sieh', liebe Alte, leer' bald aus
Das Geld und halte damit Haus!
Kauf' Hühner, Gänse, Vögel, Fisch,
Daß wohl besetzt sei unser Tisch
Und laß uns trinken Wein dabei.
Das alte Weib nimmt den Beutel und spricht:
Laß sehn, was es für Münze sei.
Dem Kloster ward sie abgestohlen.
Schau, Narr, was bringst du mir die Kohlen?
Mich dünkt, du Unflat spottest mein.
Hab' Aussatz in den Hals hinein!
Den Beutel stieß' ich gern ins Maul
Dir, träger Teufel, dumm und faul!
Flugs troll' dich! Bring' mir rechtes Geld!
Der Teufel hebt beide Hände empor und spricht:
Das könnt' ich nicht bei aller Welt;
Der Schätze hab' ich nicht mehr Macht,
Denn jetzt ist es nach Mitternacht.
Gieb mir bis morgen Abend Frist,
Ich bring' dir Geld, wenn's finster ist.
das alte Weib macht einen Kreis mit der Gabel um den Teufel und
spricht:
Schatzholen lernst du noch durch mich!
Ich schlage mit der Gabel dich,
Daß dir der Rücken dein muß auch
So windelweich sein wie dein Bauch.
Die Alte schlägt ihn, er wehrt sich, sie reißen einander im Kreis herum.)
Der Teufel springt aus dem Kreis heraus und spricht:
Warum schlägst du so scheußlich zu,