Metadaten: Hans Sachs

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Von Dr. F. J. Holly. 340 
sicht als musterhaftes Gemeinwesen gelten konnte, hing er mit ganzer 
Seele. Er war stolz auf seine Vaterstadt und wetterte als behäbiger 
Bürger, der in seiner Ruhe nicht gestört sein will, laut und energisch 
gegen die Wühler in der Gemeinde, gegen alle diejenigen, welche 
sich wider Gesetz und Ordnung böswillig auflehnten. Sehr bezeich— 
nend für diese Loyalität des Dichters ist die Dichtung „Ein Lob— 
spruch der stat Nürnberg“,) deren Inhalt sich im ganzen 
mit dem Gedichte ,Der süße Traum“?) deckt und alle äußerlichen und 
inneren Vorzüge der stolzen Stadt an der Pegnitz rühmend hervorhebt. 
Mit hoher Begeisterung vergleicht er hier seine Vaterstadt 
mit einem wundervollen, paradiesähnlichen Rosengarten, beschattet 
von schlanken, breitästigen Bäumen und durchquert von einem 
spiegelklaren, fischreichen Bache (Pegnitz. In Baum und Busch haust 
hier ein wundersamer Vogel, ein Adler, dessen linke Seite rote und 
weiße Rosen schmücken, — Nürnberg führte im Wappen einen 
Adler mit rotweißer linker Seite, — und der seine Brut (Nürn— 
bergs Bürger) in sicherer Hut hält. Er speiset sie Winter und 
Sommer, verleiht ihnen Schmuck und Zier und ist selber gar herr 
lich in seinem Wesen. Seine Stimme klingt so lieblich, daß sie dem 
Dichter wie das Rufen des Phönix dünkt. 
Allein dieser edle Vogel hat wenig Ruhe: alle möglichen 
Feinde stellen ihm nach aus Haß und Neid. Falken, Geier, 
Habichte, Fledermäuse und Raben, Greife, Löwen, Bären, Schweine 
und Wölfe suchen ihn zu verderben und zu töten. Doch der Adler 
erwehrt sich tapfer der schlimmen Angreifer und hackt sie mit den 
scharfen Krallen alle zu Schanden. Indessen hat der Adler nicht 
bloß Feinde in dem Rosengarten. Auch viele Anhänger und Freunde 
besitzt er. Da sind es besonders vier schöne Jungfrauen, die den 
Vogel hüten und beschützen helfen, die ihm mit Rat, und That 
beistehen. Das eine Fräulein ist die Weisheit, die alles ordnet in 
dem Garten, das andere die Gerechtigkeit, das dritte die Wahrheit 
und das letzte endlich die Stärke, welche durch Ringmauern, Basteien, 
Geschosse und Kriegsvölker die Feinde von außen im Schach hält. 
In seinem Lokalpatriotismus, in seiner Begeisterung für Ruhe und 
Ordnung in Nürnberg läßt sich der sonst milde Hans Sachs ab und zu so— 
gar zu recht harten Ausfällen gegen die Feinde der Heimatstadt hinreißen. 
über Sachsens Verhältnis zu Gott und Religion werden wir 
später sprechen. 
1) Goedeke Bd. 5, S. 84 
Goedeke Bd. 4, S. 58
	        
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