Metadaten: Sehnliche Abscheidens-Lust/ und seelige Gefängnüß-Auflösung

Sehnliche Abscheidens⸗Lust. 15 
wesen / Ludwig der Eilffte / welcher allen seinen Leuten ernst⸗ 
lich verbotten / in seiner Gegenwart / dieses schroͤckliche Wort; 
Tod / Sterben / nicht zu nennen / nicht das geringste davon zů 
reden / dann / sagte dieser Elende / Er habe nicht Herzgenug die⸗ 
ses grausame Wortzu hoͤren / ja / er muͤste daruber in Bhnmacht 
sinken! O ein ohnmaͤchtiger Shrist! Nicht also / ganzanderst / 
nemlich Glaubens⸗stark / Glaubens⸗kraͤftig war zu dem Tod 
jederzeit geruͤstet / unser Gottergebene seelige Herr Muffel / 
Er foͤrchtete den Tod gar nicht / redete von nichts lieber und meh⸗ 
rer als vom Sterben / und hoͤrte in denen Predigten nichts auft 
merksamer an / als wann vom Tod und Sterben gehandelt wur⸗ 
de / wo er mir auch auf der Gassen nur begegnete / fieng er gemei⸗ 
niglich einen Sterbens⸗Discurs an / genugsam bezeugend / daß er 
sich / nach seines IJEsu Exempel / dem Willen seines Vatters im 
Him̃el willig ergebe / und wofern es nur seinem Gott gefalle / E r 
habe Lust abzuscheiden / und bey Christo zu seyn! 
Nun / nun hat unser seelige Herr / diese Lust erlanget / 
seine vom schwachen Leibe froͤlich abgeschiedene Seele / ergoͤtzet 
sich bey Christo in himmlischer Wollust; Nun ist fie / wohin 
sie laͤngst verlanget! 
EMR ! erfuͤlle unsere Seelen mit himmlischer Sehn⸗ 
Lust / daß wir unseren einigen Trost halten / hey dir zu seyn / 
alle andere Fleisches⸗ und Welt⸗Lust aus unseren Herzen ewig 
verbannen / den zeitlichen Tod / nicht als eine schwere Last / viel⸗ 
mehr als eine suͤsse Lust taͤglich betrachten / unser Abscheiden 
als Lust Freuden ansehen / und darauf nach dem kurzen Schei⸗ 
den / dorten ewig von dir ungescheiden seyn und verbleiben: 
ERR es steht in deinen Haͤnden / 
Tod und Leben mir zu senden⸗ 
was von beeden dir gefaͤllt / 
werde mir nur zugestellt. 
So
	        
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