Volltext: Der Heiligen Leben, Winterteil, 2. Teil – Nürnberg, STN; Cent. IV, 34

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bemerkt, „nicht als eine felbftändige Entwidelung, fondern 
nur als das Crftarren und Hinwelfen der Liederkunft 
des Mittelalalters zu betrachten“. Auch wir müfjen 
geftehen, daß der poetijhe Wert des deutfdhen Meifter- 
gejanges hinter Jeinem fittliden Werte und Verdienfte 
zurücfteht, wenn wir auch echte und wahre Sefühlstöne, 
wie fie nur eine Qyrit, die aus dem Herzen quillt, 
feinesweswegs durcdhgehends vermiffen. Der Meifter: 
gejang in feiner erften Beit hat Sdhöpfungen aufzu: 
weifen, bie fi wenn auch nicht in Innigkeit mit dem 
Bolksliede, fo doch fiher mit dem innerlich oft un: 
wahren Minnegefang noch mefjen fönnen. Chrlidh, wie 
der IOlidhte Sinn der waderen Meifter war ihr Lied 
und, von der Form abgefehen, weniger an das häufig 
Konventionelle des Minnegefanges fireifend. 
Der Meifterfang zeigt in feinem Übergange aus 
den Händen der Ritter in die des Bürgers und Hand- 
werfers eine naturgemäße Hortentwicelung unferer 
deutidhen Didtung inf ofern, als fie nit nur das 
aus|OließlidHe Gut eines bevorzugten Standes, 
fondern Sade des Volkes wird. Ex hat dazu das 
Sntereffe an der göttlidhen Kunft und an den Idealen 
in einer Zeit hoch gehalten, wo in Deut/dhland nad dem 
Untergange des Rittertums die rohe Gewalt zu herrfchen 
begann. Der Meijtergefang war aber ganz befonders 
von heilfjamem Einfluß auf die Bildung feiner Anhänger. 
Dies bezeugen u. a. die Worte Seorg Hagers: „Ih 
Bitt auch den Guttherzigen lefer oder wem dis Buch 
nad) meinem Todt in die hHendt kumen wirt, er wel es 
lieb haben und wel mit meiner einfeltigen {cAhrift für 
Sut nemen. Dann id mein {OHreiben in keiner Schul 
gelernet hab Sunder durch die genad Gottes von mir 
jelbft allein dur übung und [uft des meifter: 
gefanges.“ Nidht minder war er von nadhaltiger Cinz 
Pf 
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