Vorwort.
Das vorliegende Fest-Schauspiel wurde von mir zunächst aus—
drücklich für Nürnberg geschrieben. Durch diese seine Bestimmung
für die Nurnberger Feier — den 4. und 5. November — hatte das
Schauspiel eine vorwiegend lokale Bedeutung erhalten. Da außerdem
an einzelnen anderen Theatern, zuerst am Berliner Königl. Schauspiel,
Bedenken wegen des darin behandelten Religions-Konfliktes entstanden,
obwohl diese durchaus objektive Dramatisierung der geschichtlichen Episode
keine andere Tendenz hat, als die Loyalität und Reinheit im Charakter
des Hans Sachs zum Ausdruck zu bringen, so entschloß ich mich
dennoch, für Berlin und die andern Bühnen ein kleineres Festspiel
„Hans Sachs“ zu schreiben, für das ich die Prologe und das Vor—
spiel mit benutzt habe.
Trotzdem bin ich dem Wunsche meiner Nürnberger Freunde nach—
gekommen und habe auch das vorliegende Nürnberger Festschau—
spiel im Druck erscheinen lassen, damit es den vielen anderen Fest—
schriften eingereiht werde.
Für die Theater, die in der Folge vielleicht daraus das zwei—
aktige Schauspiel „Der junge Meister“ (ohne Prologe und Vorspiel)
aufzuführen wünschen, ist die vorliegende Ausgabe als Bühnen—
manuskript zu betrachten und haben die Theater das Aufführungs⸗
recht von dem dramatischen Verlagsgeschäft A. Entsch in Berlin zu
erwerben.
Berlin, im Oktober 1894.
Dr. Rudolf Gense.