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Kaspar: So nehmen Sie es mir doch weg, das Letzte,
was noch freundlich zu mir redet: die Bücher, aus denen
ich lerne — können Sie mir nicht auch die Augen nehmen,
mit denen ich in die Welt und auf die Menschen sehe und
die Gedanken, die mir daraus kommen ...!
Lehrer: Sie meinen: Gedanken sind zollfrei. Jawohl!
Niedergeschrieben aber können sie konfisziert werden. —
(Ihn scharf fixierend. Hauser, Sie führen ein Tagebuch, ein
Memorial oder dergleichen? Nun, wie steht es damit?
Heraus mit der Sprache! Denn jetzt wird reiner Tisch
gemacht.
Kaspar (den Blick erwidernd): Und wenn ich eins führte,
wäre es dann für Sie bestimmt?
Lehrer: Weichen Sie mir nicht aus! Der Herr Graf
hat Sie früher einmal darum gebeten, und Sie haben es
ihm zugesagt.
Kaspar: Dann werde ich vielleicht dem Grafen ant—
worten, Ihnen aber nicht. Ihnen gehört von mir nur so
viel, als Sie sich nehmen. — Ebensogut könnten Sie
mich fragen, ob ... ob ich bete, wen ich lieb habe oder
ob ich noch auf irgend etwas hoffe.
Lehrer: Gut, dann weiß ich jetzt bestimmt, was man
von Ihnen zu halten hat — darauf kam es mir nur an.
Nun kann ich wenigstens dem Herrn Grafen mit gutem
Gewissen bestätigen ... (ält drohend inne.)
Kaspar: So sprechen Sie es doch aus! Und wieder—
holen Sie es mir in Gegenwart des Grafen! Warum
scheuen Sie sich vor dem hilflosen Kaspar Hauser?
Lehrer: Das Wort soll Ihnen noch früh genug in
die
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