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zur Einführung bringen, zuerst vielleicht mit 15 H, und später,
wenn es die Betriebsergebnisse und die Statistik erlauben, mög—
licherweise mit 10 H.. Der nächste Schritt wird dann wahrschein—
lich der sein, daß der Besitzer des einen Netzes zum Besitzer des
anderen Netzes sagt: „Ja, wenn Ihr das Geld für das Ueber—
Jangsbillet erhaltet, dann wäre es mir schon lieber, Ihr fahrt
selbft Eure Fahrgäste, statt daß ich es thue, bis zu dem Knoten—
punkt oder der Umsteigestelle, wo die Fortsetzung Eueres eigenen
Netzes wieder erreicht wird, und ich werde es entgegengesetzt
ebenso machen“. Wohl verstanden, wenn keine vitalen Inter—
essen des einen oder anderen Netzes auf diese Weise in Frage
gestellt werden, wird sich auf diese Weise aus dem Uebergangs—
hillet die Reberfahrt zur gegenseitigen Mitbenützung ent—
wickeln, zuerst an einer Berührungsstelle und dann vielleicht bei
mnehreren. Man wird in den einzelnen Fällen die aus den gegen—
seitigen Interessen sich ergebenden Kompensationen in loyaler
Weise abzuwägen haben, und der Vorteil wird zweifellos darin
bestehen, daß den Verkehrswünschen des Publikums besser als
borher gedient werden kann, und daß mit der erhöhteren und
bequemeren Fahrgelegenheit die Fahrlust wächst, was seinen
Einfluß auf die Zunahme der Betriebseinnahmen beider Netze
nicht verfehlen wird. Müssen auf solchen gemeinsamen Kartell-
strecken die in der Luft gespannten Arbeitsdrähte der gesonderten
Strombersorgung wegen doppelt angebracht sein, so gibt es ein
sehr zweckmäßiges Mittel, eine derartige unschöne Zugabe zu
vermeiden.
Solange jedoch das „Kriegsbeil“ zwischen Straßenbahn—
gesellschaft und Stadtgemeinde ausgegraben ist und die Herren
der Ersteren blutgierig auf dem „Kriegspfade“ begriffen sind,
wird an den Aufwurf derartiger Dinge wohl nicht zu denken
ein. Ohne Bedauern werden wir also die Mögeldorfer Linie
zunächst am Inneren Lauferplatze endigen lassen müssen; das
Umsteigen hin oder her steht jedoch Jedermann frei. Der Wagen
kehrt zunächst dort um, wie er heute am Aufseßplatz umkehri,
wie er jahrelang an der Lorenzkirche nach St. Peter umgekehrt
ist. Dieser Umstand darf uns nimmermehr veranlassen, etwa
nach einer anderen Trace Umschau zu halten. Es gibt keine
bessere, keine naturgemäßere! Ein Hinzerren der Mögeldorfer
Linie etwa zum Lauferthor ist. ganz und gar wertlos. Dasselbe
gilt auch von einer etwaigen Fortsetzung nach dem Marxthor—
graben. Unter 100 Fußgängern wird kaum einer sein, der
vom Maxthorgraben nach der äußeren Kramer«lettstraße will.
Die Gärten h. d. Veste an die Mögeldorfer Ausflugslinie an—
zuschließen, gibt es noch ein anderes Mittel. Für die zunächst