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Wie sehr Dürer Luther und dessen Lehre anhing, geht aus
der bekannten Stelle in seinem Reisetagebuche hervor!): „Item
am Freitag vor Pfingsten im 1521 Jahr kamen mir mähr gen Antorff,
dass man Martin Luther so verrätherlich gefangen hett,“ u. s. w.
Auch kaufte er unterwegs mehrmals „Tractetlein,“ nämlich
die kleinen Schriften polemischen und erbaulichen Inhalts, mit
welchen Deutschland während der Reformationszeit überflutet wurde.
In Köln kaufte er um 5 Weisspfennige einen Tractat Luthers und
um 1 Weisspfennig „die condemnation Lutheri des fromen Mans.“
Im Spätsommer 1521 kehrte Dürer aus den Niederlanden nach
Nürnberg zurück. Dürers Gesinnung war nicht verborgen geblieben,
denn am 1. November 1521 richtete an ihn Andreas Bodenstein
(Karlstadt) seine Schrift: „Von Anbettung und Ehrerbietung der
Zeychen des Neuen Testaments,“ als deren Veranlassung Karlstadt
in der Zuschrift an Dürer die bösen Gerüchte bezeichnet, welche
über die Wittenberger ausgesprengt wurden, „als solten wir allhie
predigen und disputiren, das dem hochwirdigen Sacrament kein
Eere, Lob und Furzuck zu geben sein.“*)
Es ist daher nicht zu verwundern, dass Dürers Schüler nicht
minder eifrig als ihr Meister dergleichen Schriften lasen, welche
damals das allgemeine Interesse im höchsten Grade in Anspruch
nahmen. Dürer mit seinem milden, wohlwollenden Gemüthe war
gewiss nicht fähig einen anders Denkenden zu kränken, aber seinen
heissblütigen Schülern ist dies wohl zuzutrauen.
Jan Schooreel (Schoorl), der bei verschiedenen Meistern in
den Niederlanden, zuletzt bei Mabuse in Utrecht die Malerei ge-
lernt hatte, war auch auf seiner Wanderung durch Deutschland
nach Nürnberg gekommen um Dürers Unterweisung zu geniessen,
zoll aber dessen Haus verlassen haben, weil er als strenggläubiger
Katholik die Gespräche, welche dort geführt wurden, und deren
Gegenstand die neue Lehre und eine gewiss nicht glimpfliche Be-
artheilung des Papstthums war, nicht länger ertragen konnte.
Schon im Jahre 1521 regte sich der Oppositionsgeist Sebald
Behams?). Er wurde vier Tage und Nächte auf einen Thurm ge-
sperrt, weil er einem Prediger den Schimpf zugerufen, „derselb
predige das Evangelium als ein böswicht.“
Die mit Jahreszahlen bezeichneten Kupferstiche und Holz-
schnitte Sebalds, welche in die aufgeregte Zeit von 1521 bis 1525*)
fallen, sind nicht sehr zahlreich und bieten nichts Auffallendes,
wenigstens keine Beziehungen auf die Zeitgeschichte. Die grössere
Zahl derselben, etwa ein halbes Dutzend, gehört noch dem Jahr
1521 an: die übrigen Jahre sind viel spärlicher bedacht.
) Reliquien S. 127 f.
# C. F. Jäger, Andreas Bodenstein von Carlstadt. Stuttgart 1856.
?) „Ein Malergeselle Namens Sebold,“ Baader II, S. 52, Anmerkung 2,
Rosenberg hat auch diese Notiz übersehen.
+) Wahrscheinlich jedoch stammt aus dieser Zeit der Holzschnitt, welcher
im Anhang I, D Nr. 2 näher beschrieben wird.