Volltext: Nürnberg und Umgebung

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Die St. Lorenzkirche, 
hunderte wiederholt vom Blitz getroffen, das letzte Mal 
am 6. Januar 1865, infolgedessen der Turmhelm bis auf 
das steinerne Achteck über der Galerie abbrannte. Frei- 
willige Beiträge, Magistrat und Kirchenverwaltung halfen 
zusammen, die schöne Turmspitze in alter Weise noch. in 
demselben Jahre wiederherzustellen. Die Klettsche Fabrik 
fertigte den eisernen Dachstuhl; Kupferschmiedemeister 
Harscher deckte das Dach; die Gebrüder Pauschinger ver- 
goldeten den Hahn, den Knopf und die rautenförmigen 
Kupferplatten mit 926 Dukaten; die neuen Glocken gossen 
Lenz und Herold, die grösste wiegt 1950, die kleinere 
550 Kilogramm. 
Besonders wirkungsvoll ist die Westseite der Kirche 
zwischen den beiden Türmen wegen der reichen Bildwerke 
am Portale, der herrlichen Arbeit der 9 m hohen Rose. 
Die Türhalle von: 12 m Höhe, etwa aus der Zeit von 1320 
stammend, ziert ein Reichtum von Bildwerken. Den Mittel- 
punkt des Ganzen bildet Maria mit dem Jesuskinde an 
dem Türpfeiler. Unten in der Leibung stehen Adam und 
Eva, daneben zwei auf sie hindeutende Figuren (Christus 
und Maria?) und mit diesen vier in gleicher Höhe ausser- 
halb der Leibung jederseits zwei Heilige. Die Vertiefungen 
der Türleibung sind mit den Bildsäulen der zwölf Apostel 
und der zwölf Propheten derartig geschmückt, dass diese 
die äussere, jene die innere Reihe bis zur Spitze ausfüllen, 
Die kleinen Bogenfelder der Türen enthalten Bildwerke 
aus dem Jugendleben des Heilands, die Zwickel darüber 
vier Propheten. Das sich oberhalb an dieses kleinere 
Bogenfeld anschliessende grössere enthält eine Reihe von 
Szenen aus der Passionsgeschichte, und den Raum ober- 
halb des grösseren Bogenfeldes nimmt die Darstellung des 
Jüngsten Gerichts ein. Die Flügeltüren sind neu nach 
Heideloffs Zeichnung 1824 von Rotermundt gefertigt und 
enthalten in den Fenstern darüber in neuerer Zeit gestiftete 
Glasmalereien (Wappen- und Teppichmuster). Die Rose 
wurde zumeist durch Rotermundt und Maurermeister 
Scheck wiederhergestellt. Die Galerie unter derselben 
ist ebenfalls neu nach Heideloff von Capeller gebaut. 
Die Nordseite der Kirche schmückt eine schöne Braut- 
tür, neben welcher ein sehr alter Christus am Ölberge. 
Auf der Südseite befindet sich ein vorzügliches Marmor- 
Relief, Christus als König thronend, von Engeln umgeben, 
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