Volltext: Volltext

402 
Nürnberg bereits gedauert, als ein Courier aus Paris dem 
General Barbou am 18. Febr. die Nachricht von dem am 9. Febr. 
zu Luneville geschlossnen Frieden überbrachte. Unter allge— 
meinem Jubel wurde derselbe am folgenden Tage bei der 
Parade den Truppen verkündigt, und durch einen Canzellisten 
unter Vorreitung zweier Trompeter in der ganzen Stadt 
ausgerufen. Schon Anfangs März begann der Abmarsch 
der Franzosen, und am 30. desselben Monats verließen die 
letzten Abtheilungen ihrer Truppen die Stadt. Am 1. April 
ging der Divisions-General Barbou nach Bamberg ab; ein 
prächtiges Reitpferd mit silber und vergoldetem Reitzeug 
wurde ihm zum Geschenke gemacht, und er schied unter dem 
wohlverdienten Danke der ganzen Bürgerschaft. 
So war es denn endlich wieder auf kurze Zeit Friede, uh 
und hell am politischen Horizonte geworden, und die un- Uunde 
tergehende Sonne Nürnbergs begrüßte die alte ehrwürdige iß 
Stadt noch einmal mit ihren scheidenden Strahlen. Ihre öshlen 
Gesandten: Jobst Wilh. Karl von Tucher und Justus nd er 
Christian Kießling waren am 21. Juni 1801 in Paris von unk 
Buonaparte, dem ersten Consul, huldreich auffgenommen wor- Wdo 
den, und brachten die Versicherung mit, daß Nürnbergs yhekt— 
Selbstständigkeit aufrecht erhalten werden solle. Auf der ahht 
am 24. August 1802 eröffneten Reichsdeputations-Versamm- hferer 
lung zu Regensburg, welche Deutschlands künftige Gestal- 046 
tung festsetzen sollte, wurde auch in der That Nürnberg als utra 
eine der sechs Städte aufgeführt, die in Zukunft als Reichs- inte 
städte fortzudaueru hätten; die übrigen waren Augsburg, mud 
Frankfurt, Hamburg, Bremen und Lübeck. — 
Die Freude, mit welcher in Nürnberg diese Kunde be- hn. 
grüßt wurde, gibt, wie uns scheint, das beste Zeugniß, daß biher 
der Versuch vom Jahre 1796 sich freiwillig unter fremden hyph 
Schutz zu begeben, wirklich nur von der entsetzlichen Noth llh 
und Drangsal des Augenblicks hervorgerufen worden ist. it 
In dem Vublicandum des Rathes heißt es: „Gottes allwaltende 
esar
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.