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anderen ihrem jugendlichen Uebermut gegen Juden und
Spiessbürger haben die Zügel schiessen lassen, und der
Unterschied lag nur darin, dass persönliche und sachliche
Gegner hier die Prinzipien der Schule dafür verantwortlich
machen zu können glaubten. An beiden fehlte es unserem
Poeten nicht. . Der Rat, der sich, praktisch wie immer, seiner
auch zur Abfassung lateinischer Briefe bediente,*) pflegte ihn
energisch in Schutz zu nehmen. So gab er einem Lienhard
Vogel und seinem Bakkalaureus durch Anton Tetzel und
Willibald Pirckheimer III. p. Judica 1497 einen derben Ver-
weis „wegen der unfur, an Meister Heinrich Grieninger be-
gangen,‘“ — vielleicht handelte cs sich dabei um einen bös-
willigen Konkurrenten? Denn es ist ja ohne weiteres klar,
dass die übrigen Schulen sich in ihren Gerechtsamen auf das
Empfindlichste durch die Gründung gekränkt sahen, und es
ist leicht möglich, dass die Namen der Öpponenten uns ver-
raten, wer damals Schulmeister zu St. Sebald und Lorenz
war; es giebt keine genaue Ueberlieferung darüber; doch ist
auch die Möglichkeit der Existenz von Privatschulen neben
den öffentlichen nicht von der Hand zu weisen. Nicht anders
liegt der nächste Fall. Hier suchte der Rat (II. Agathe
1498) einen Zwist mit „des Helchners Schreiber“ zwar güt-
lich beizulegen, lässt aber doch auf diesen aufpassen, „ob er
des nachts mit einer were betreten werde“, um ihn dann ins
Loch zu stecken und eventuell auf einem Karren nach Bam-
berg, wohl seinem Heimatsort, abzuschieben. _Schwerlich
handelt es sich hierbei um einen Schüler, obwohl man sich
mehrtach gezwungen salı, diesen das Waffentragen zu Vver-
bieten. Der Ausdruck „Schreiber‘“ weist auf den Helfer eines
Schulmeisters hin, der freilich noch nicht seine Lehrjahre
abgeschlossen zu haben braucht. So musste also der Poet
1500 erwähnt Deichsler in s. Chronik, s. St. Chr. X. 619. (17. Juli); es
war wohl Bernhard Mathesius, ein Vetter des bekannten Johann, (s. Sie-
benkees I, 271; Pirckh. hatte ihn am 16. März präsentirt), gegen den die
Schüler revoltierten. Die Schulmeister wechseln in aieser Zeit sehr häufig;
der Rat hielt streng auf Befolgung der von ihm diktierten Schulordnung
und liess des öftern die Priester, die als Visitatoren fungierten, an ihre
Amtsflichten mahnen; z. B, 1497 II. p. Trinit.; seit 1510 etwa respektierte
er die nominelle geistliche Oheraufsicht überhaupt nicht mehr. Vgl.
übrigens auch R. Hagen, Progr. d. Nbgr. Handelsschule 1889,
*) Ein Beispiels: Mit Anton Tetzel und W. Pirckheimer soll er
1. p. Oculi 1497 an den Bischof von Eichstädt einen latein. Bericht
aufsetzen. (R.-P.}